Der ADAC hat Politik und Industrie Versagen bei der Entwicklung von Elektroautos vorgeworfen. "Der vieldiskutierte Elektrogipfel der Bundesregierung Anfang dieser Woche war ein Showgipfel", sagte ADAC-Präsident Peter Meyer am Donnerstag anlässlich der Hauptversammlung des Automobilclubs in Magdeburg. So seien keine konkreten Zusagen gemacht worden, wann das erste in Deutschland serienmäßig gefertigte Elektroauto auf den Markt kommen soll. Die deutsche Autoindustrie hinke der ausländischen Konkurrenz hinterher. Dem Verbraucher werde aber suggeriert, dass die Einführung des deutschen Elektroautos praktisch vor der Tür steht. In einer Resolution, die auf der Hauptversammlung verabschiedet werden soll, fordert der ADAC die deutschen Fahrzeughersteller auf, sich verstärkt der Entwicklung neuer Batterietechnik zuzuwenden. Die Serienfertigung alltagstauglicher Fahrzeuge zu vertretbaren Kosten solle vorangetrieben werden. Nach vielversprechenden Konzeptstudien in Kleinserien erwarteten die Verbraucher nun realistische Zeitpläne für die Markteinführung von Elektrofahrzeugen, hieß es. Von der Politik fordert der ADAC mehr Investitionen in die Forschung, besonders im Bereich der Stromspeicherung. Um den Markteintritt von Elektrofahrzeugen zu fördern, müssten zudem die heute schon geltenden steuerlichen Vorteile für Elektrofahrzeuge – günstiger Energiesteuersatz für Strom und fünfjährige Befreiung von der Kfz-Steuer – weiterentwickelt werden. Meyer sieht seine Organisation beim Thema Elektroautos missachtet. Bei den Vorgesprächen zum Elektrogipfel war der ADAC nicht geladen. Aus diesem Grund hatte der Präsident seine Teilnahme an der Gründungsveranstaltung der Nationalen Plattform für Elektromobilität am 3. Mai in Berlin (wir berichteten) abgesagt. Der Club will nun am 6. Juli selbst zu einem Forum mit dem Thema Elektroautos nach Berlin einladen. (dpa)