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Der Gradmesser

29.05.2015 06:00 Uhr
Der Gradmesser

Das neue Topmodell der Tschechen stellt die klassischen Skoda-Werte nicht in Frage. Zugleich soll der Superb der dritten Generation aber die Innovationskraft der Marke unter Beweis stellen.

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_ Ende April lief im tschechischen Kvasiny der 750.000 Skoda Superb vom Band. Das Jubiläum kommt pünktlich zum Modellwechsel, denn ab dem 13. Juni steht der Superb in seiner dritten Generation beim Händler. Das neue Topmodell - nun auf Basis des modularen Querbaukastens des Volkswagen-Konzerns - möchte nicht mehr nur traditionelle Skoda-Werte wie das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, pfiffige Alltagshelferlein oder das überdurchschnittliche Raumangebot unter Beweis stellen, sondern auch als attraktiv gezeichneter Technologieträger überzeugen.

Platz satt

Zu haben ist der neue Superb mit dem kleinsten Benziner mit 125 PS in der Basisausstattung Active ab 20.664 Euro. Da sich der Active allerdings nur eingeschränkt mit Extras individualisieren lässt, empfiehlt sich mindestens die Ausstattungslinie Ambition (Aufpreis: 2.101 Euro). Ab diesem Level lassen sich auch die Businesspakete Amundsen (580 bis 1.168 Euro) und Columbus (1.672 bis 2.345 Euro) ordern. Beide Pakete umfassen unter anderem ein dynamisches Radio-Navigationssystem, die Verkehrszeichenerkennung, Mirrorlink, Bluetooth-Schnittstelle, Sprachbedienung, Müdigkeitserkennung und elektrische anklappbare Außenspiegel. Das Businesspaket Columbus bietet ein größeres Farbdisplay sowie unter anderem einen WLAN-Hotspot und eine elektrische Heckklappe.

Unabhängig von der Ausstattung bietet der Superb der dritten Generation weiterhin generöse Platzverhältnisse: Das Gepäckraumvolumen liegt nun bei minimal 625 Litern (plus 30 Liter), die Kniefreiheit im Fond beträgt mit 157 Millimetern laut Skoda doppelt so viel wie beim nächstbesten Wettbewerber und die Kopffreiheit hinten wuchs um 25 auf jetzt 980 Millimeter. Und auch auf die Skoda-typischen Ideen zur Erleichterung des Autoalltags müssen Superb-Fahrer nicht verzichten: So bieten ab jetzt beide Vordertüren Regenschirmfächer, es gibt in jeder Tür ein Warnwestenfach und Tablet-Halter für die Fond-Passagiere.

Technischer Markenbotschafter

So viel zu den typischen Skoda-Werten. Laut Skoda-Chef Winfried Vahland markiert der neue Superb aber eine neue Ära des Unternehmens, und die soll sich auch in neuen technischen Finessen ausdrücken. Beispiele dafür sind unter anderem die adaptive Fahrwerksregelung mit fünf Fahrprofilen, die Dreizonen-Klimaautomatik, optionaler Allradantrieb und zahlreiche Assistenzsysteme. Neu im Superb sind ein proaktiver Insassenschutz oder ein Stauassistent ebenso wie ein Totwinkelassistent, ein Geschwindigkeitsbegrenzer oder die bereits erwähnte Verkehrszeichenerkennung.

Darüber hinaus legte Skoda einen Entwicklungsschwerpunkt auf die Konnektivität. Zu haben sind vier neue Infotainment-Systeme, ein Hochgeschwindigkeits-Internetzugang oder Smartlink, über das ausgewählte Smartphone-Apps über den Fahrzeug-Bildschirm bedient werden können.

Komfortgleiter

Zum Verkaufsstart im Juni stehen zunächst drei Benziner mit 125, 150 und 220 PS sowie drei Diesel mit 120, 150 und 190 PS zur Wahl. Sie erfüllen alle die Euro-6-Norm und sollen bis zu 30 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen.

Für erste Testfahrten standen vier Motoren bereit: zwei Diesel mit 150 und 190 PS sowie zwei Benziner mit 150 sowie 180 PS, von denen der stärkere ebenfalls in Kürze bestellbar sein wird. Unabhängig von der Motorisierung präsentiert sich der Superb als komfortabler Langstreckengleiter. Die Motoren sind laufruhig, das Fahrzeug insgesamt ist gut gedämmt, und Abroll- und Windgeräusche treten nur im Hintergrund auf.

Auch bei der Fahrwerksabstimmung lag das Hauptaugenmerk der Skoda-Ingenieure beim Komfort: Die mit dem adaptiven Fahrwerk ausgestatteten Testwagen federten - in den Fahrprofilen Normal und Comfort - vor allem auf langen Bodenwellen sehr weich ab. Wer es straffer mag, sollte also den - ebenfalls noch komfortablen - Sport-Modus wählen. Keinesfalls geht der Komfort aber zu Lasten der Fahrsicherheit, auch Kurven lassen sich im Zusammenspiel mit der direkten Lenkung jederzeit sicher umrunden.

Stellt sich die Frage der richtigen Motorisierung. Mit keinem der vier gefahrenen Antriebe wird der Superb zum Verkehrshindernis. Egal ob Benziner oder Diesel, schon mit 150 PS ist man gut bedient. Beide Motoren lassen sich mit ihrem Sechsgang-Getriebe schaltfaul fahren und ziehen auch aus niedrigen Touren ordentlich an. Dass die beiden stärkeren Motoren mit 190 Diesel- und 180 Benziner-PS - kombiniert mit dem Sechsbeziehungsweise Siebengang-DSG - spontaner zu Werke gehen, versteht sich von selbst. Welten liegen zwischen den Aggregaten aber nicht.

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