Von Thomas Flehmer
Für die erst seit 2003 auf dem Markt befindliche Autosparte des Konzerns bedeutet der Aufstieg zum Topsponsor der UEFA gerade in Deutschland einen Haupttreffer, befindet sich doch
BYD auch mit der Submarke Denza in der Aufbauphase auf dem deutschen und europäischen Markt und will in den kommenden zwei Jahren sechs neue
Modelle platzieren. Immerhin wird der Transport fast gänzlich emissionsfrei ablaufen, da der weltweite Marktführer von New Energy Vehicles (NEV) nur noch
Elektrofahrzeuge und
Plug-in-Hybride produziert.
"BYD wird zum Ziel der UEFA beitragen, die bisher nachhaltigste Europameisterschaft zu organisieren, wie in der Umwelt-, Sozial- und Governance-Strategie (ESG) der UEFA Euro 2024 dargelegt, indem es während des Turniers eine breite Palette von NEV für verschiedene Interessengruppen bereitstellt", heißt es bei der UEFA, die zudem den
Showroom für den chinesischen
Hersteller öffnet: "BYD wird außerdem seine neuesten NEV-Modelle und Spitzentechnologien an ausgewählten Austragungsorten der UEFA Euro 2024 präsentieren."
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So werden die Fahrzeuge nicht nur in den Stadien und auf den Werbebanden am Spielfeldrand zu sehen sein, auch in den Fan-Zonen wird sich BYD den Zuschauern öffnen. Zudem will der Hersteller seine mehr als 230 Filialen in ganz
Europa für Live-Übertragungen nutzen und so eigene Fan-Zonen bilden.
Dass BYD den Zuschlag als Mobilitätspartner erhielt, liegt auch an den fehlenden Angeboten der deutschen Hersteller. "In UEFA-Kreisen heißt es, die deutschen Autobauer hätten schon bei den ersten Kontakten sofort abgewunken. Es sei nicht einmal ernsthaft über Preise geredet worden", sagte der Sportjournalist Thomas Kistner von der "Süddeutschen Zeitung" im "Deutschlandfunk".
Als Gründe nannte er das seit Jahren schwache Auftreten der Nationalmannschaft und auch des DFB selbst. Ein enttäuschendes Abschneiden bei der Heim-EM könnte sich auch auf die Wirtschaftlichkeit eines möglichen Engagements auswirken. Auch sei die aktuelle politische Situation nicht geeignet, für eine Hochstimmung wie beim Sommermärchen 2006 zu sorgen.
So erhielt BYD aufgrund fehlender Konkurrenzangebote den Zuschlag. Während die UEFA trauert, da sie mit einem niedrigeren Ertrag leben muss als vorher eingeplant gewesen war, ist es für BYD hingegen eine Riesenchance, in Europa Fuß zu fassen.