Mit "klarem Führungsanspruch" geht der BMW im Herbst ins Ringen um die Oberklasse-Krone. Unterstreichen sollen das moderner Leichtbau, sparsame Motoren und Technik-Premiere wie eine Gestensteuerung für Radio und Co. Die sechste Generation des BMW-Flaggschiffs startet am 24. Oktober in Kurz- und Langversion und Motoren mit Leistungswerten zwischen 195 kW / 265 PS und 330 kW / 450 PS. Die Preise starten bei 81.900 Euro.
Äußerlich fällt der Generationswechsel vor allem an der Front auf. Dort ziehen sich die Scheinwerfer nun wie schon beim 3er bis zur Kühlergrill-Niere in die Mitte. Im Profil bleibt der Viertürer sich hingegen treu, zeigt die übliche lange Motorhaube, den typischen Knick in der Fensterlinie und ein ausgeprägtes Heck. Das wirkt mit seinen betonten horizontalen Linien nun etwas kräftiger, trägt ansonsten aber die bekannte L-förmigen Rückleuchten. In der Länge legt das Standardmodell mit nun 5,10 Metern minimal zu, die Langversion misst künftig 5,24 Meter, knapp zwei Zentimeter mehr als bisher. Das Gewicht allerdings sinkt dank umfangreicher Leichtbaubemühungen um bis zu 130 Kilogramm. Die leichteste Variante bringt mit 1.725 Kilogramm weniger Masse auf die Waage als ein aktueller 5er-Kombi. Dabei hilft auch der Einsatz von Carbon im Bereich der Fahrgastzelle. Die Entwicklungsarbeit beim Hybrid-Renner i8 zahlt sich hier erstmals in größerem Stil aus.
Das Abspecken hilft den Motoren beim Sparen. Premiere im Siebener feiert ein neuer Reihensechszylinder, den es als Benziner und Diesel mit jeweils drei Litern Hubraum gibt. Im Einstiegsmodell 740i kommt die ottomotorische Ausführung auf 240 kW / 326 PS Leistung (Normverbrauch: 6,6 Liter), im 730d der Diesel auf 195 kW / 265 PS (4,5 Liter). Auf Wunsch gibt es den Selbstzünder auch in Kombination mit Allradantrieb. Serienmäßig an Bord ist die traktionsfördernde Technik beim Top-Modell 750i mit seinem 330 kW / 450 PS starken V8-Benziner. Das 4,4 Liter große Triebwerk ist unter anderem bereits aus dem X5 bekannt. Gleiches gilt für den Plug-in-Hybridantrieb des später nachgereichten 740e. Im Flaggschiff ist die Kombination aus Vierzylinderbenziner und E-Motor aber etwas kräftiger ausgelegt und kommt auf eine Gesamtleistung von 240 kW / 326 PS. Die elektrische Reichweite gibt der Hersteller mit 40 Kilometern an, den Verbrauch mit 2,1 Litern.
Gestensteuerung
Weil es in der Oberklasse für die Hersteller auch immer um Prestige geht, spielen die Technik-Premieren in jeder neuen Fahrzeuggeneration eine wichtige Rolle. Beim 7er gibt es als Weltpremiere die Gestensteuerung. Per Handstreich lässt sich dann etwa die Lautstärke des Radios ändern oder ein Telefonanruf annehmen. Alternativ stehen die bekannten Knöpfe und Touchpads zur Verfügung. Letztere kommen nun erstmals auch bei der Bedienung von Klimaanlagenfunktionen wie der Luftdüsenregulierung zum Einsatz. Weiter Punkte in der Kategorie Technik-Kompetenz soll ein System zum ferngesteuerten Parken sammeln; der Fahrer kann seinen Wagen dabei von außerhalb des Fahrzeugs mit Hilfe eines neuartigen Display-Schlüssels in die Lücke dirigieren. Dazu kommt das neuartige Laser-Fernlicht, das man bei BMW bislang nur im futuristischen Sportwagen i8 bekommen konnte.
Weltpremiere feiert der neue BMW 7er auf der IAA (19. bis 27. September), auf den Markt kommt er am 24. Oktober. Günstigstes Modell ist der 730d mit Hinterradantrieb in der Standardlänge für 81.900 Euro, die Allradversion gibt es ab 85.300 Euro. Der Sechszylinder-Benziner 740i kostet ab 87.600 Euro, das V8-Modell 107.500 Euro (mit Allradantrieb: 112.700 Euro). Für die Langversion werden jeweils knapp 6.000 Euro Aufschlag fällig. Die Preise für das Plug-in-Hybridmodell sind noch nicht bekannt. (sp-x)