Leichtbau sieht BMW als eine seiner Kernkompetenzen. Das sollen nicht nur aktuelle Modelle wie das Carbon-Elektroauto i3 oder der kommende 7er belegen, sondern auch ein Blick in die Geschichte. Einem ganz besonderen Leichtbaumodell widmen die Münchner ihren diesjährigen Auftritt auf dem Auto-Schönheitswettbewerb Concorso d’Eleganza Villa d'Este: dem BMW 3.0 CSL von 1971. Das Coupé gilt als Urvater der Sportmodelle der Marke.
Namenstechnisch lehnt sich die Studie so eng wie eben möglich an das Vorbild an, erhält zur Abgrenzung nur das Beiwort "Hommage". Wo beim Original Aluminium und Plexiglas für geringes Gewicht sorgten, kommt heute der moderne Werkstoff Carbon zum Einsatz. Das hochfeste Fasergewebe ist so geformt, dass die Luft optimal um und durch das Fahrzeug geleitet werden kann. Entsprechend zerklüftet wirkt die grellgelb lackierte Karosserie. LED-Leuchten mit x-förmiger Grafik erinnern an die abgeklebten Scheinwerfer von Langstrecken-Rennwagen. Auch das ist eine Hommage an den Ur-CSL, der seinen Ursprung als Homologationsfahrzeug für den Tourenwagensport hatte und inoffiziell als erster "M"-BMW geführt wird.
Ebenfalls als Verbeugung vor dem Original sind die dreigeteilte Dachlinie und der umlaufende Zierkante mit flankierender Grafik gemeint. Auch der große Heckflügel, der dem Vorbild den Spitznamen "Batmobil" eingebracht hatte, fehlt nicht. Innen herrscht reduzierter Purismus, zentrales Element ist eine durchgehende Holzfläche an der Stelle des Armaturenbretts. An Stelle von Sitzen gibt es im Fond zwei integrierte Helme und einen Energiespeicher für die E-Boost-Funktion des nicht näher bezeichneten Antriebs.
BMW nimmt beim Concorso d'Eleganza am Comer See die Rolle des "Patrons" – eine Art besserer Hauptsponsor – ein. Die Münchner präsentieren jedes Jahr außerhalb des Wettbewerbs eine aufwändige Studie. 2013 zeigte das Gran Lusso Coupé, wie ein zweitüriger 7er aussehen könnte, 2011 feierte der Roadster 328 Hommage seinen Vorgänger aus den 30er-Jahren. (sp-x)