Bereits in einigen Jahren könnte das vollautomatisierte Fahren Realität sein. Assistenzsysteme übernehmen dann die Aufgaben des Menschen und dieser kann lesen, einen Film schauen oder E-Mails bearbeiten. Doch was ist, wenn man etwa durch ein Tablet abgelenkt ist und nicht merkt, dass man eingreifen muss? Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat jetzt ein System entwickelt, das den Fahrer direkt auf dem genutzten Mobilgerät warnt, wenn das Auto an seine Grenzen stößt.
Mit dem Projekt Mobifas (Mobilgerätenutzung in hochautomatisierten Fahrzeugen) erproben die DLR-Forscher, wie und wann ein Auto dem Fahrer das Steuer übergeben kann. Dazu werden seine Mobilgeräte mit den Assistenzsystemen des Fahrzeugs verbunden. Mittels Daten aus der drahtlosen Kommunikation zwischen Auto und Umgebung, erkennt die Technik beispielsweise Baustellen oder andere schwierige Situationen und fordert den hinterm Steuer Sitzenden auf zu übernehmen.
Zunächst erscheint ein erster Hinweis auf dem Tablet. Um zu reagieren, hat der Führerscheinbesitzer 16 Sekunden Zeit, dann bremst das Auto auf Tempo 80 ab und schickt eine weitere visuelle Meldung und zudem auch ein akustisches Signal. Reagiert nach zehn Sekunden weiterhin niemand, wird das Tablet für Eingaben gesperrt. Wenn auch daraufhin nicht eingegriffen wird, bremst das Fahrzeug automatisch ab und versetzt sich in einen sogenannten „sicheren Zustand“.
Mit den Warnsignalen auf dem Tablet und im Display wollen die Forscher den Fahrer dort warnen, wo er aktuell hinschaut und ihn so rechtzeitig informieren, wenn das selbstfahrende Auto technisch an seine Grenzen stößt. Ob die Technik tatsächlich einmal zum Einsatz kommt, ist heute noch nicht abzusehen. (sp-x)