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Angebliche Stickoxid-Verstöße: DUH prangert auch Fiat an

09.02.2016 13:29 Uhr
Angebliche Stickoxid-Verstöße: DUH prangert auch Fiat an
Der Fiat 500X mit dem 2,0-Liter-Diesel soll die zulässigen NOx-Grenzen deutlich überschreiten.
© Foto: Fiat

Der Abgasskandal ist aus Sicht von Umweltschützern nicht nur ein Problem von VW. Sie werfen einem Autobauer nach dem anderen Verstöße vor. Doch die Hersteller widersprechen.

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Auch der Autobauer Fiat überschreitet nach Darstellung der Deutschen Umwelthilfe bei einem seiner Modelle deutlich die Grenzwerte für den Stickoxidausstoß. Messergebnisse des Vereins für den Geländewagen Fiat 500X 2.0 Diesel lagen demnach um das 11- bis 22-fache über den zulässigen Höchstwerten, wie die Umwelthilfe am Dienstag in Berlin mitteilte. Der Hersteller Fiat kündigte eine Stellungnahme an.

Das Unternehmen hatte kürzlich nach einer internen Untersuchung erklärt, seine Dieselautos hielten im vorgeschriebenen Testzyklus NEFZ die Grenzwerte ein. In diesem Zyklus wurden laut Umwelthilfe auch die Werte des Fiat 500X auf dem Rollenprüfstand der Berner Fachhochschule geprüft.

Bei Tests mit einem betriebswarmen Motor seien aber sehr hohe Stickoxid-Emissionen festgestellt worden, widersprach Projektleiter Axel Friedrich. Nur zwei Messungen mit kalten Motor hätten relativ niedrige Werte nahe dem Euro-6-Grenzwert ergeben. "Wir standen erneut vor fassungslosen Prüfern", sagte Friedrich.

Der Verein hatte in den vergangenen Monaten ähnliche Vorwürfe zu Modellen von Opel, Mercedes und Renault erhoben. Die Autobauer erklärten jeweils, die Grenzwerte einzuhalten. "Es ist nicht das Problem eines Einzelnen", sagte Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch unter Verweis auf den Abgasskandal bei Volkswagen.

Bundesregierung und Behörden unternähmen zu wenig gegen Schummeleien bei Abgaswerten. "Wir brauchen eine Zerschlagung dieses industriell-politischen Komplexes", forderte Resch. Greenpeace warf Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt vor, den Abgasskandal aussitzen zu wollen und Daten von Nachmessungen unter Verschluss zu halten. Grüne und Linkspartei warnten vor Gefahren für Gesundheit und Klima. (dpa)

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