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Dienstrad-Leasing: Wie Fripa sein Angebot an Benefits vergrößert

13.03.2025 01:38 Uhr | Lesezeit: 3 min
Fripa, E-Roller, Leasing
E-Roller, die Fripa-Beschäftigte typischeweise leasen
© Foto: Michael Blumenstein

Das Dienstrad-Leasing weitet sich gerade auf Elektro-Roller, -Motorräder und -Microcars aus. Erste Erfahrungen beim Hygienepapierhersteller Fripa, der damit sein Angebot an Benefits vergrößert.

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Im Spätsommer des vergangenen Jahres hat Fripa seine Palette an Zusatzleistungen für alle Angestellten in einem unbefristeten respektive ungekündigten Arbeitsverhältnis um einen neuen Baustein ergänzt: Das Dienstrad-Leasing von Elektro-Rollern, -Motorrädern und elek-trisch betriebenen Microcars. Den Anstoß hat ein Mitarbeiter bei Betriebsrat Martin Mika gegeben. "Er hat auf seinem Arbeitsweg - vorbei an einem Zweirad-Händler - eine Jobroller-Werbung gesehen und mich gefragt, was es damit auf sich hat", erzählt Mika, der sich daraufhin online und bei dem plakatierenden Betrieb kundig macht.

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Da der Hygienepapierhersteller in Miltenberg mit seinen insgesamt rund 500 Beschäftigten schon seit 2016 E-Bikes und konventionelle Fahrräder als Benefit anbietet, hat Mika das Prinzip und die finanziellen Vorteile aus dem Leasing über 36 Monate via Gehaltsumwandlung respektive -verzicht seitens des Arbeitnehmers unmittelbar erkannt. Gleiches gilt für die Personalabteilung, die mit dem Betriebsrat das Jobroller-Angebot in etwa sechs Wochen eingeführt hat.

"Als Arbeitgeber müssen wir uns attraktiv aufstellen, weshalb wir das Zweirad-Programm ausgebaut haben", begründet Nicole Schnall. Die Personalreferentin für Entgeltabrechnung ergänzt: "Allerdings dürfen E-Bikes und Fahrräder nicht gleichzeitig mit einem größeren E-Zweirad oder -Microcar geleast werden." Viele haben bereits Fahrräder geleast und am Ende herausgekauft. Deshalb schätzen Schnall und Mika, dass die Nachfrage nach E-Rollern & Co. ab diesem Frühjahr anziehen wird. Über das gesamte Jahr rechnen sie daher mit 30 bis 40 weiteren Verträgen.


E-Zweirad-Leasing weiter gedacht

Dietmar Heidtmann, Geschäftsführer von Jobroller, zur aktuellen Nachfrage nach E-Zweirädern und den Vorteilen für Beschäftigte und Arbeitgeber.

Welche Motivation treibt Unternehmer, E-Roller & Co., ihren Mitarbeitern als Benefit anzubieten und welche werden bevorzugt geleast?

Dietmar Heidtmann: Hauptmotivation ist sicherlich, dass Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten haben, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Wer keine zusätzlichen Benefits anbietet, gerät im Wettbewerb um Talente ins Hintertreffen. Da unser Angebot für Unternehmen kostenneutral ist, macht es das besonders attraktiv. Außerdem möchte nicht jeder E-Bike oder Fahrrad fahren. Etliche bevorzugen einen E-Roller oder E-Motorräder. Aus diesem Grund haben wir auch ein spezielles Benefit-Programm für Auszubildende entwickelt: "Azubis on the Move". Hierüber bieten wir hochwertige E-Scooter an, die bei Unternehmen und Auszubildenden ankommen.

Der Anteil der E-Roller macht deutlich über 50 Prozent der Leasingverträge aus. 2024 haben auch E-Scooter einen enormen Schub erhalten. Weniger gefragt sind momentan E-Microcars, wohl aufgrund der noch mangelnden Bekanntheit. Wir erwarten daher vorerst bei E-Rollern weiterhin das größte Wachstum. Aber auch bei den E-Motorrädern kommt Bewegung in den Markt.

Besonders die niedrigen Leasingraten machen diese Zweiräder erschwinglich. Der durchschnittliche Preis eines E-Rollers liegt derzeit bei etwas mehr als 4.800 Euro, während der Preis für E-Scooter bei etwa 1.400 Euro liegt. Obwohl gute E-Roller ab 3.000 Euro starten, leasen die Mitarbeiter gerne teurere E-Roller oder kaufen gleich zwei Akkus anstatt einem. Es gibt zudem hochpreisige Modelle, die geleast werden, wie etwa die Motorräder der kalifornischen Marke Zero, die schnell über 20.000 Euro kosten, oder die BMW CE 02 und CE 04, die bis zu 16.000 Euro kosten. Interessant ist, dass auch viele Enduros wie Sur-Ron geleast werden.

Lassen sich die monetären Gründe für Arbeitnehmer und -geber beziffern?

D. Heidtmann: Finanziell betrachtet gibt es überzeugende Gründe, hochwertige E-Zweiräder zu wählen. Neben den niedrigen Leasingraten sind die laufenden Kosten gegenüber Verbrennerfahrzeugen deutlich geringer. Statt eines Zweitwagens nutzt der Mitarbeiter dann beispielsweise lieber einen E-Roller für den Arbeitsweg und spart so monatlich eine beträchtliche Summe. Generell können Mitarbeiter von Preisvorteilen von bis zu 40 Prozent im Vergleich zu einem direkten Barkauf des jeweiligen E-Rollers profitieren, wenn sie diese für 36 Monate leasen. In der Regel liegen die Einsparungen zwischen 28 und 35 Prozent.
Ein Beispiel: Wenn ein Angestellter einen E-Roller EK1 von Horwin mit einem Bruttolistenpreis von 3.390 Euro least, liegt die monatliche Rate bei rund 120 Euro. Dank staatlicher Förderung muss er jedoch nur rund 65 Euro im Monat zahlen. Diese Rate enthält bereits Vollkaskoversicherung, eine Mobilitätsgarantie und jährliche Inspektion. Das ist konkurrenzlos günstig.

Nach Vertragsende hat der Mitarbeiter zudem oft die Möglichkeit, den Roller für beispielsweise 15 Prozent des ursprünglichen Wertes zu erwerben. Da man davon ausgehen kann, dass ein E-Roller mindestens einen Restwert von 30 bis 45 Prozent hat, bietet dies einen zusätzlichen monetären Vorteil. Die Versteuerung erfolgt analog dem Dienstrad-Leasing.

Welche Unternehmen adressieren Sie?

D. Heidtmann: Unsere Dienstleistungen richten sich an nahezu alle Unternehmen, von kleinen Betrieben mit einem oder zwei Mitarbeitern bis hin zu Großunternehmen. Ein wesentlicher Gewinn ist, dass wir mit unserem Angebot einen deutlich höheren Mehrwert bieten als nur das reine Bike-Leasing - verbunden mit einem geringen Aufwand in der Verwaltung. Das garantieren wir durch Elemente wie den umfassenden Arbeitgeberratenschutz, der in der Rate enthalten ist und in Störfällen wie dem Ausscheiden eines Mitarbeiters nach sechs Monaten oder während der Mutterschutzzeit eintritt. Das Zweirad wird dann von uns abgeholt und vermarktet.

Herr Heidtmann, vielen Dank für das Gespräch.



Fripa: E-Roller und E-Dreiräder

Welche Modelle zur Auswahl stehen, ist in einem Katalog zusammengefasst. Dabei handelt es sich um Produkte der Marke City Twister und Volta Motors bis zu einem Höchstwert von 6.000 Euro brutto. Bei allen Verträgen ist außerdem Wartung und Versicherung integriert. Dazu gibt es einen Helm und einen Nierengurt.

Ansprechpartner für die Bestellung, Lieferung und den jährlichen Servicetermin ist der Händler im benachbarten Amorbach, den der Betriebsrat zuerst kontaktiert hatte. Er hat bisher sieben E-Roller an Mitarbeiter ausgeliefert, vor allem Modelle mit einer Homologation bis 45 Kilometer pro Stunde (km/h). Martin Mika fährt als Einziger einen Stromer, der mit bis zu 80 km/h eingetragen ist. Daneben hat ein Mitarbeiter einen dreirädrigen Kleintransporter Cargo Volt Pro mit 45 km/h geleast. Mit ihren Gefährten sind die meisten nicht nur privat unterwegs, sondern sie pendeln auch von der Wohn- zur Arbeitsstätte.

Fripa: Zentrale Schaltstelle

An ihr Zweirad kommen die Mitarbeiter über die Jobroller-Plattform, wo das Unternehmen nach Abschluss des Rahmenvertrags durch den Vermittler angelegt wurde.

Bei Fripa hat die Personalabteilung Admin-Funktion und gewährt den Beschäftigten Zugang. Dazu findet sich im Informations-Flyer zum neuen Benefit ein QR-Code, über den die Interessenten auf das Portal gelangen und sich registrieren können. Dieser Vorgang poppt anschließend bei Schnall auf. Nach ihrer Freigabe können die Kollegen online stöbern und sich vom Händler Angebote erstellen lassen. Ist die Entscheidung für ein Modell gefallen, erhält die Personalreferentin erneut eine Nachricht. Sie gleicht die Daten mit den Bedingungen ab und gibt die Bestellung frei. Alles Weitere läuft zwischen Nutzer und Händler. Er informiert auch, sobald die jährliche Inspektion fällig ist.


Jobroller: Das Start-up in Kürze

Die Jobroller GmbH in Vechta entstand im Frühjahr 2023 als Spin-off aus dem E-Roller-Handel BleudQ, den Dietmar Heidtmann mit seiner Frau Nadine führt. Das Start-up bietet als Dienstleister und Vermittler über die Online-Plattform job-roller.eu via Mercator Leasing das Dienstrad-Leasing via Gehaltsumwandlung bzw. -verzicht der Mitarbeiter, E-Scooter-Leasing "Azubi on the move" für Auszubildende sowie das Business-Leasing durch Unternehmen für alle E-Zweiradtypen plus E-Microcars an. Die Portalnutzung ist für Kunden kostenfrei.

Das Partnernetz umfasst derzeit rund 500 Händler und soll bis Ende 2025 auf rund 800 wachsen. Kooperationsverträge gibt es laut Heidtmann zusätzlich mit Herstellern wie BMW, Horwin, Zero und Harley Davidson. Weitere sollen hinzukommen. Zudem soll sich die Belegschaft von derzeit 14 bis Ende des Jahres verdoppeln. Angepeilte Neuverträge in 2025: ca. 10.000 Stück. Auch das Leistungsspektrum soll etwa im Bereich Fuhrparkmanagement beispielsweise um die UVV-Prüfung mit externen Dienstleistern und um die jährliche Führerscheinkontrolle zentral über das Portal erweitert werden. In Arbeit ist ferner eine Garantiverlängerung für Akkus, die im Zweiradbereich in der Regel auf die gesetzlichen zwei Jahre beschränkt ist.



Fripa: E-Microcars

Für die Personalabteilung ist der Aufwand überschaubar, wie Schnall kurz schildert: "Neben den schnell zu erledigenden Freigabeschritten müssen wir nur den Überlassungsvertrag unterschreiben lassen, einmal pro Monat prüfen, dass das Leasing auf der Gehaltsabrechnung korrekt umgewandelt ist und den Benefit nach 36 Monaten wieder herausnehmen." Jobroller stellt zudem ein monatliches Reporting.

Darüber hinaus haben die drei- und vierrädrigen E-Fahrzeuge von Volta Motors insbesondere aufgrund ihrer Zuladungskapazität von mehr als 400 Kilogramm das Interesse an einer unternehmensinternen Nutzung geweckt. "In der Intralogistik wurde schon ein erster Kleintransporter bestellt, der demnächst ausgeliefert werden soll", sagt Mika. "Aufgrund des günstigen Preis-Leistungs-Verhältnisses werden wohl noch weitere folgen."

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