Dietmar Heidtmann, Geschäftsführer von Jobroller, zur aktuellen Nachfrage nach E-Zweirädern und den Vorteilen für Beschäftigte und Arbeitgeber.
Welche Motivation treibt Unternehmer, E-Roller & Co., ihren Mitarbeitern als Benefit anzubieten und welche werden bevorzugt geleast?
Dietmar Heidtmann: Hauptmotivation ist sicherlich, dass Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten haben, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Wer keine zusätzlichen Benefits anbietet, gerät im Wettbewerb um Talente ins Hintertreffen. Da unser Angebot für Unternehmen kostenneutral ist, macht es das besonders attraktiv. Außerdem möchte nicht jeder E-Bike oder Fahrrad fahren. Etliche bevorzugen einen E-Roller oder E-Motorräder. Aus diesem Grund haben wir auch ein spezielles Benefit-Programm für Auszubildende entwickelt: "Azubis on the Move". Hierüber bieten wir hochwertige E-Scooter an, die bei Unternehmen und Auszubildenden ankommen.
Der Anteil der E-Roller macht deutlich über 50 Prozent der Leasingverträge aus. 2024 haben auch E-Scooter einen enormen Schub erhalten. Weniger gefragt sind momentan E-Microcars, wohl aufgrund der noch mangelnden Bekanntheit. Wir erwarten daher vorerst bei E-Rollern weiterhin das größte Wachstum. Aber auch bei den E-Motorrädern kommt Bewegung in den Markt.
Besonders die niedrigen Leasingraten machen diese Zweiräder erschwinglich. Der durchschnittliche Preis eines E-Rollers liegt derzeit bei etwas mehr als 4.800 Euro, während der Preis für E-Scooter bei etwa 1.400 Euro liegt. Obwohl gute E-Roller ab 3.000 Euro starten, leasen die Mitarbeiter gerne teurere E-Roller oder kaufen gleich zwei Akkus anstatt einem. Es gibt zudem hochpreisige Modelle, die geleast werden, wie etwa die Motorräder der kalifornischen Marke Zero, die schnell über 20.000 Euro kosten, oder die BMW CE 02 und CE 04, die bis zu 16.000 Euro kosten. Interessant ist, dass auch viele Enduros wie Sur-Ron geleast werden.
Lassen sich die monetären Gründe für Arbeitnehmer und -geber beziffern?
D. Heidtmann: Finanziell betrachtet gibt es überzeugende Gründe, hochwertige E-Zweiräder zu wählen. Neben den niedrigen Leasingraten sind die laufenden Kosten gegenüber Verbrennerfahrzeugen deutlich geringer. Statt eines Zweitwagens nutzt der Mitarbeiter dann beispielsweise lieber einen E-Roller für den Arbeitsweg und spart so monatlich eine beträchtliche Summe. Generell können Mitarbeiter von Preisvorteilen von bis zu 40 Prozent im Vergleich zu einem direkten Barkauf des jeweiligen E-Rollers profitieren, wenn sie diese für 36 Monate leasen. In der Regel liegen die Einsparungen zwischen 28 und 35 Prozent.
Ein Beispiel: Wenn ein Angestellter einen E-Roller EK1 von Horwin mit einem Bruttolistenpreis von 3.390 Euro least, liegt die monatliche Rate bei rund 120 Euro. Dank staatlicher Förderung muss er jedoch nur rund 65 Euro im Monat zahlen. Diese Rate enthält bereits Vollkaskoversicherung, eine Mobilitätsgarantie und jährliche Inspektion. Das ist konkurrenzlos günstig.
Nach Vertragsende hat der Mitarbeiter zudem oft die Möglichkeit, den Roller für beispielsweise 15 Prozent des ursprünglichen Wertes zu erwerben. Da man davon ausgehen kann, dass ein E-Roller mindestens einen Restwert von 30 bis 45 Prozent hat, bietet dies einen zusätzlichen monetären Vorteil. Die Versteuerung erfolgt analog dem Dienstrad-Leasing.
Welche Unternehmen adressieren Sie?
D. Heidtmann: Unsere Dienstleistungen richten sich an nahezu alle Unternehmen, von kleinen Betrieben mit einem oder zwei Mitarbeitern bis hin zu Großunternehmen. Ein wesentlicher Gewinn ist, dass wir mit unserem Angebot einen deutlich höheren Mehrwert bieten als nur das reine Bike-Leasing - verbunden mit einem geringen Aufwand in der Verwaltung. Das garantieren wir durch Elemente wie den umfassenden Arbeitgeberratenschutz, der in der Rate enthalten ist und in Störfällen wie dem Ausscheiden eines Mitarbeiters nach sechs Monaten oder während der Mutterschutzzeit eintritt. Das Zweirad wird dann von uns abgeholt und vermarktet.
Herr Heidtmann, vielen Dank für das Gespräch.