Geländewagenfahrer sollten bei der Reifenwahl genau überlegen, ob sie sich für Offroad-Reifen der Kategorie AT (All Terrain) oder RT (Rough Terrain) entscheiden. Der TÜV Süd und die Schweizer Zeitschrift "Auto Illustrierte" haben in einem Praxistest jetzt das Fahrverhalten von normalen Straßen- und Geländereifen verglichen und den Offroad-Spezialisten zumindest im Asphaltalltag ein in vielerlei Hinsicht ungünstigeres Fahrverhalten bescheinigt.
Für den Vergleich wurden vier Reifentypen des Herstellers Goodyear in der Größe 265/60 R18 an einem Jeep Grand Cherokee getestet. Neben dem Sommerreifen EfficientGrip 2 SUV und dem Ganzjahresreifen Vector 4Seasons Gen-3 waren der AT-Reifen Wrangler Adventure und der RT-Reifen Wrangler Duratrac am Start.
Sommerreifen-Test 2024
BildergalerieOffroad-Reifentest: Langer Bremsweg auf Asphalt
Letztere hatten bei den Asphalttests deutlich das Nachsehen. Bei der Trockenbremsung von 100 auf null km/h benötigte der 2,7-Tonner mit diesen Reifen 43 bzw. 47 Meter. Mit Sommerreifen waren es 36,4 Meter, mit Ganzjahresreifen 40,4 Meter. Beim Bremsen auf nasser Fahrbahn schnitten Sommer- und Ganzjahresreifen ähnlich gut ab. Der RT-Reifen benötigte hingegen 50,4 Meter, der AT-Reifen sogar 53 Meter. Als weitere Nachteile der Geländereifen wurden ein höheres Gewicht sowie ein höherer Kraftstoffverbrauch und ein lauteres Abrollgeräusch genannt.
Offroad-Reifentest: All-Terrain für Pferdehänger im Matsch
Abseits befestigter Straßen hingegen spielten die Geländespezialisten ihre Stärken aus. Beim Anfahren am Berg, Bremsen und Beschleunigen auf losem Untergrund schnitten AT- und RT-Reifen durchweg besser ab. All-Terrain-Reifen, so das Fazit, eignen sich beispielsweise zum Ziehen von Pferdeanhängern auf matschigem Untergrund, während Rogue Terrain-Reifen nur beim Aquaplaningverhalten auf Asphalt und im wirklich harten Offroad-Einsatz Vorteile bieten.