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Urteil: Passiv gekifft – Führerschein weg

23.06.2015 10:20 Uhr
Einem Autofahrer kann auch beim passiven Cannabis-Rauchen ein bewusster Konsum unterstellt werden.

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Auch wer Cannabis passiv raucht, kann nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen seinen Führerschein verlieren. Wie die Deutsche Anwaltshotline berichtet, wurde ein Mann bei einer Verkehrskontrolle angehalten. Ein Drogentest ergab, dass der Fahrer eine erhebliche Menge THC im Blutkreislauf hatte. Daraufhin wurde ihm die Fahrerlaubnis sofort entzogen.

Der Mann gab an, zwar selbst ab und zu die Droge zu konsumieren, nicht jedoch in der letzten Zeit. Er sei allerdings am Vorabend mit Freunden zusammen gewesen, die alle ausgiebig geraucht hatten. Er vermutete, der Drogentest sei wegen des Passivrauchens positiv ausgefallen, was ihm allerdings nicht angelastet werden könne. Deswegen verlangte der Fahrer seinen Führerschein zurück.

Das Verwaltungsgericht glaubte dem Mann nicht, dass er am Vorabend selbst nichts geraucht hatte. Denn die Höhe des THC-Gehaltes im Blut deutete auf einen tatsächlichen Konsum hin. Das sei allerdings auch unerheblich. "Denn dem Fahrer kann auch beim passiven Rauchen ein bewusster Konsum unterstellt werden", erklärt Rechtsanwalt Frank Böckhaus. Er hätte sich darüber im Klaren sein müssen, dass er nicht mehr verkehrstauglich war. Offensichtlich sei der Mann nicht in der Lage, das Rauchen und Fahren strikt zu trennen. Das mache ihn zu einer Gefahr im Straßenverkehr, bekräftigte das Gericht die Entscheidung (Az.: 9 L 541/14). (red)

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