2028 soll die Umstellung der Firmenfahrzeuge auf rein elektrisch betriebene respektive CO2-neutrale Modelle möglichst vollzogen sein, das hat die Zurich Versicherung für den Bestand in Deutschland definiert. Zu diesem Zweck hat Ende 2021 eine neue Car Policy für die Managementflotte Einzug gehalten, die rund 70 Dienstwagen zählt.
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Das Unternehmen will damit nach eigenen Angaben als Mitglied der EV-100-Initiative Effizienz- und Umweltziele fördern, gleichzeitig sollen die Führungskräfte dabei als Vorbilder vorangehen, also startete man bei den oberen Abteilungen.
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BildergalerieZurich: Ziele für die Managementflotte
Für die zugangsberechtigten Mitarbeiter in leitender Position wie Bereichsleiter und Vorstände zieht das einschneidende Veränderungen nach sich. Sowohl für die Modellauswahl als auch für die Emissionen verschärfen sich in den kommenden Jahren die Vorgaben. Demnach sind aktuell Fahrzeuge mit einem maximalen CO2-Wert von 60 Gramm auf 100 Kilometer (g/km) bestellbar. Gelände- und Sportwagen, Cabrios sowie Roadster sind ausgeschlossen. Zwischen 2023 und 2025 sinkt der CO2-Wert auf 50 g/km und es sind nur noch Hybrid- respektive reine Elektrofahrzeuge (Bev) zugelassen. Ab 2026 schränkt sich die Auswahl auf reine E-Fahrzeuge oder Autos mit vergleichbaren Emissionen ein. Der Fokus bei den Marken richtet sich derzeit auf Audi, BMW, Mercedes-Benz, Polestar, Skoda, VW und Volvo.
Electric Heavy Metal
BildergalerieZurich: Anreizsystem fördert Wandel
Der Mix an Kriterien hat gemäß Zurich dazu geführt, das sich bereits über die Hälfte der Fahrzeuge aus Hybrid- und Elektromodellen aller Hersteller rekrutieren. Die Umstellung sei zwar durch die weltpolitischen und marktspezifischen Herausforderungen wie Lieferengpässe stark verzögert, der Anteil an alternativen Antrieben würde aber zeigen, dass das Management den Nachhaltigkeitsgedanken aktiv und positiv mittrage.
Die Motivation verstärkt ein Anreizsystem, das der Nutzergruppe abhängig vom Antrieb unterschiedlich hohe Zuzahlungen zum Leasing gewährt. Angaben zu Modalitäten und zur Höhe macht das Unternehmen nicht. Geleast werden die Fahrzeuge für 36 Monate mit einer Gesamtlaufleistung von 90.000 Kilometern.
In einem weiteren Schritt wurden die Vorgaben für die beiden Fuhrparks der Schaden-Sachverständigen und der Risiko-Ingenieure sowie der Mitarbeiter im Außendienst verändert. Sie können keine reinen Verbrenner mehr ordern, sondern ausschließlich Phev, Bev oder andere emissionsfreie Varianten. Infolgedessen gesellen sich bei den Sachverständigen und Risiko-Ingenieuren zu den 70 Dienstwagen mit Otto- oder Dieselantrieb inzwischen 23 Hybrid- und E-Modelle sowie ein Wasserstoffauto. Die 67 Fahrzeuge im Außendienst, für Auszubildende und Kundenberater rekrutieren sich nur noch aus Plug-in-Hybriden und Stromern.
Ausbau der Ladeinfrastruktur bei Zurich
Mit der Transformation hin zu Steckerfahrzeugen erhöht sich auch der Ladebedarf an den Standorten. Deshalb wird an den Hauptstandorten in Köln und Frankfurt daran gearbeitet, die Ladeflächen und -stationen zu vervielfachen. Dort sollen künftig sowohl alle Firmenwagennutzer als auch Mitarbeiter mit elektrobetriebenen Privatwagen sowie Gäste ihre Fahrzeuge aufladen können.
Derzeit sind auf dem Areal in der Stadt am Rhein zehn Ladepunkte vorhanden. Diese sollen auf 40 erweitert werden. Am hessischen Stützpunkt ist geplant, die zwei bestehenden Ladepunkte auf 20 zu steigern. Daneben werden die Mitarbeiter mit einem einmaligen Zuschuss unterstützt, wenn sie Wallboxen fürs Laden zu Hause installieren.