VW-Finanztochter möchte mehr an Versicherungen verdienen

Volkswagen Financial Services (VWFS) möchte künftig nicht nur Autoversicherungen vermitteln, sondern mit eigenen "VW-Tarifen" an den Markt gehen. Das berichteten unabhängig voneinander die "Financial Times Deutschland" und das "Handelsblatt" in ihren heutigen Ausgaben. Der Chef der VW-Finanztochter, Burkard Breiing, wolle weg vom reinen Provisionsgeschäft, ohne Einfluss auf Prämien und Produkte, hieß es in den Meldungen. Derzeit liefen Gespräche mit der Allianz-Versicherung über neue Konditionen für die Zusammenarbeit. Dabei gehe es nicht nur um ein Stück am Prämienkuchen, sondern auch um Koppelungsgeschäfte aus Versicherungs- und Werkstattleistung: Anders als der Kooperationspartner von Ford, die Nürnberger Versicherung, werde in den Allianz-Verträgen nicht auf eine Reparatur in den Vertragswerkstätten hingewirkt. Dies möchte VWFS künftig ändern, so die Zeitungen. Angesichts der im Vergleich zur Finanzierungsrate von über 60 Prozent geringen "Penetrationsrate" von 27 Prozent bei Versicherungsdienstleistungen, nehme man dieses Geschäftsfeld in Abstimmung mit dem Mutterkonzern in Zukunft stärker ins Visier, wird Breiing zitiert. Die VWFS-Tochter Volkswagen Versicherungsdienst GmbH zählte per 31. Dezember 2003 einen Vertragsbestand auf 1,5 Mio. Policen – davon eine Mio. in Deutschland. Nach Angaben des "Handelsblatts" betrug der Vorsteuergewinn der gesamten VW-Finanztochter im vergangenen Jahr 565 Mio. Euro und wird 2004 nochmals steigen. (ng)