In Deutschland konnte der VW Beetle nie an die Verkaufszahlen des Käfers anschließen. Selbst im Hauptmarkt USA lief das Retromodell zuletzt nicht mehr so richtig. Mit vier seriennahen Konzeptfahrzeugen möchten die Wolfsburger auf der New York Auto Show (3. bis 12. April) nun für neuen Schwung sorgen.
Dass die Studien des Käfer-Wiedergängers in den Vereinigten Staaten präsentiert werden, ist kein Zufall, ist der bucklige Golf-Verwandte dort doch gefragt wie nirgends sonst auf der Welt. In seiner besten Zeit Anfang der 2000er-Jahre reichte es für 80.000 Neuzulassungen. Ein fantastischer Wert für ein nach amerikanischem Verständnis winziges und unpraktisches Nischenauto. Die 2012 in den USA gestartete zweite Generation konnte zuletzt aber nicht mehr daran anschließen, nach einem Zulassungseinbruch fand sie im vergangenen Jahr nur noch für 30.000 Käufer.
Der Rückgang gegenüber der ersten Generation hängt wohl nicht zuletzt mit der gewachsenen Konkurrenz in den kleinen Klassen zusammen. Möglicherweise ist es aber auch ein Nebenprodukt einer eigentlich gelungenen Neupositionierung. Denn mit dem Generationswechsel wollte VW auch den vorgeblichen Makel des reinen „Frauenautos“ loswerden. Entsprechend maskulin treten seitdem Cabrio und Coupé auf. In den USA wuchs der Anteil männlicher Käufer daraufhin von knapp einem Viertel auf gut ein Drittel. Im Gegenzug fehlt dem Beetle nun der Zuspruch der Damenwelt.
"Fuchsine Metallic" ist das neue Rosa
So gesehen ist es wohl ebenfalls kein Zufall, dass das auffallendste Modell im Studien-Quartett ein komplett in Rosa – genauer gesagt "Fuchsine Metallic" - gehaltenes Exemplar ist. Der leicht quietschige Farbton ist VW zufolge zurzeit in Manhattan und anderen Modezentren der Welt bei Accessoires schwer angesagt. Die „Pink Edition“ steht am Hudson als Coupé sowie als Cabrio und soll vor allem die Reaktionen des Publikums testen. Fällt das Feedback positiv aus, dürfte es den rosa Käfer künftig zumindest in den USA und China geben.
Modische Akzente will auch die "Denim Edition" setzen, die zumindest farblich das Design des "Jeans Bug Käfer" aus den 70er-Jahren wieder aufnimmt. Lack in "Stonewashed blue metallic", ein Jeans-Stoffverdeck und Denim-Elemente im Innenraum zählen zu ihren Merkmalen.
Weniger an modischem Ostküsten-Zeitgeist als an zeitloser Lässigkeit ist die Kundschaft an der US-Westküste interessiert. Für Kalifornier und Seelenverwandte hat VW den Beetle daher auch in ein Surfer-Mobil verwandelt. Hingucker beim "Cabriolet Wave" soll ein Armaturenbrett aus Echtholz sein, das an Bretter zum Wellenreiten erinnert. Komplettiert wird die Showcar-Familie vom Beetle Concept R-Line mit besonders sportlich ausgeprägtem Design. Dazu zählen eigenständige Stoßfänger, ein Diffusor und ein großer Heckspoiler. Ob und wann aus den vier Studien Serienmodelle werden, ist noch unklar und hängt wohl auch vom Messeverlauf ab. (sp-x)