Die VW-Abgasaffäre beschäftigt nun auch den Ombudsmann für Versicherungen. An ihn können sich Kunden wenden, um Streitfälle mit ihrem Versicherer außergerichtlich zu klären. Rund 200 Beschwerden zum VW-Komplex gab es im vergangenen Jahr, wie Ombudsmann Günter Hirsch am Dienstag in Berlin mitteilte. Einige Autobesitzer wollten sich nicht mit der von Volkswagen angebotenen Nachbesserung der Software zufrieden geben, sondern verlangten Schadenersatz oder wollten vom Kaufvertrag zurücktreten.
"Nicht alle Rechtsschutzversicherungen haben den Haltern dafür jedoch Deckungsschutz gegeben - mit dem Argument, eine Klage habe keine Aussicht auf Erfolg", sagte Hirsch. Inzwischen hätten allerdings mehrere Gerichte die Erfolgsaussichten bejaht.
Der Ombudsmann erhielt im vergangenen Jahr rund 14.700 Beschwerden, gut sechs Prozent mehr als im Vorjahr und damit so viele wie nie seit Aufnahme seiner Tätigkeit im Jahr 2001. In der Mehrzahl der Fälle ging es um die Rechtsschutzversicherung, zu der es erstmals mehr Beschwerden gab als zur bislang dominierenden Lebensversicherung.
Der Versicherungs-Ombudsmann sucht bei Konflikten eine gütliche Einigung, kann bis zu einem Streitwert von 10.000 Euro aber auch verbindlich entscheiden. Für Verbraucher ist das kostenfrei. (dpa)