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Vorbereitung auf die MPU: Der richtige Weg zurück zum Führerschein

14.10.2016 09:12 Uhr
Vorbereitung auf MPU
Ein Reaktionstest ist auch Bestandteil der MPU, neben einer medizinischen Untersuchung und einem psychologischen Gespräch mit einem Gutachter.
© Foto: TÜV Süd

Sollte man Schauspielunterricht nehmen, um die MPU zu bestehen? Wie man sich richtig auf den "Idiotentest" vorbereitet – und wie besser nicht.

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Von Hanne Schweitzer/SP-X

Wer im Straßenverkehr bestimmte Regeln verletzt, muss sich unter Umständen einer MPU unterziehen. Wie der Begriff "medizinisch-psychologische Untersuchung" nahelegt, handelt es sich dabei um die umfassende Analyse eines Gutachters, ob man zum Führen eines Fahrzeugs geeignet ist. Angeordnet werden kann sie zum Beispiel, wenn man mit Alkohol oder Drogen am Steuer erwischt wird, notorisch zu schnell fährt oder drängelt.

Die Durchfallquote gilt als relativ hoch, im Jahr 2014 wurden 35 Prozent der Geprüften als "ungeeignet" eingestuft. Gut vorbereitet ist die Wahrscheinlichkeit zu bestehen höher: So zitiert der TÜV Süd aus Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen, nach denen mehr als 80 Prozent die MPU auf Anhieb bestehen, wenn sie sich frühzeitig informieren und eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen.

Um sich über Ablauf und Inhalt der MPU und über die Möglichkeiten einer seriösen Vorbereitung zu informieren, bieten sich kostenlose Informationsabende an, wie sie verschiedene Organisationen im Programm haben. Bei der Vorbereitung geht es vor allem darum, die eigene Einstellung zu überdenken, so der TÜV Süd. Dafür ist gegebenenfalls professionelle Unterstützung nötig: Individuelle Beratungsgespräche liegen bei etwa 100 Euro, Gruppenmaßnahmen um die 600 bis 800 Euro und verkehrstherapeutische Einzelgespräche kosten rund 1.000 Euro. Zusammen mit einem seriösen Berater erstellt der Betroffenen einen Fahrplan, wie er den Weg zurück zum Führerschein meistern kann.

Als Qualifikation benennt der TÜV beispielhaft ein Diplom oder einen Master in Psychologie sowie eine verkehrspsychologische Ausbildung, zudem sollte sich der Berater in der Diagnostik zu Alkohol- und Drogenkonsum sowie im Straßenverkehrsrecht auskennen. Er macht während der Beratung Aufzeichnungen und händigt am Schluss ein Beratungsergebnis oder eine Teilnahmebescheinigung aus.

Anbieter, die versprechen "die richtigen Antworten" auf die "Fragen in der MPU" zu trainieren, Schauspielunterricht anbieten oder eine "Erfolgs- oder Geld-Zurück-Garantie" anbieten, sind unseriös. Ein seriöser Berater nötigt den Betroffenen nicht, zurechtgebastelte Geschichten auswendig zu lernen.

Mit offenen Karten spielen

Die MPU teilt sich in eine medizinische Untersuchung, bei der zum Beispiel Blut abgenommen werden kann, einen Reaktionstest und ein psychologisches Gespräch. Der MPU-Gutachter prüft dabei nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), ob der Betroffene aus seinen Fehlern gelernt und sein fehlerhaftes Verhalten verändert hat. Hier sollte man unter anderem erklären können, was man falsch und warum man es so und nicht anders gemacht hat. Auch wie eine Verhaltensänderung zustande gekommen ist und wie der Betroffene sicherstellen will, dass es nicht wieder zu früheren Fehlern kommt, will der Gutachter klären. Im Gespräch sollte man offen und ehrlich sein, schließlich sind die Gutachter sehr erfahren und merken, wenn jemand versucht, ihnen etwas vorzuspielen.

Der häufigste Grund für die Begutachtung ist Alkoholauffälligkeit. Vollkommen abstinent werden muss man laut TÜV Süd für die MPU aber nicht unbedingt: Oft genüge es das eigene Trinkverhalten auf den Prüfstand zu stellen und weniger beziehungsweise kontrolliert zu trinken. Wer alkoholabhängig ist, muss aber eine Therapie machen und ein Jahr lang Abstinenznachweise liefern. Bei Drogen ist eine dauerhafte Abstinenz nachzuweisen. Je nach Einzelfall, Schwere- und Gefährdungsgrad müssen diese Nachweise über sechs bis zwölf Monate erbracht werden.

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