Das Fahrverhalten auf Deutschlands Straßen hat 2018 zu mehr als 4,8 Millionen neuen Einträgen in der Verkehrssünderdatei des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) in Flensburg geführt. Bundesweit 4.847.636 Verkehrsauffälligkeiten erfasste die Behörde im vergangenen Jahr, wie am Mittwoch bekannt wurde. Das waren 3,5 Prozent mehr Vergehen als im Vorjahr. Den größten prozentualen Anstieg unter den Bundesländern im Vergleich zum Jahr 2017 gab es in Rheinland-Pfalz (mehr als 374.000 Neueinträge, plus 38 Prozent), den größten Rückgang im benachbarten Saarland (knapp 38.500 Einträge, minus 15,5 Prozent).
Während Bereiche wie Alkohol am Steuer, Unfallfluchten oder Fahren ohne Führerschein 2018 abnahmen, registrierte die Behörde vor allem mehr Geschwindigkeitsverstöße und Fahrten unter Drogeneinfluss. Den größten Anstieg gab es bei den Drogenverstößen mit 14,1 Prozent auf 43.066 Delikte.
Neu in die Sünderkartei Eingang fanden zudem mehr als 3,1 Millionen Tempoverstöße. Das entspricht laut KBA einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent. Mit einem Plus von 46,7 Prozent verdoppelte sich deren Zahl in Rheinland-Pfalz 2018 nahezu auf knapp 298.000 Fälle. Zweistellige Zuwächse gab es auch in Hamburg (31,3 Prozent), Hessen (24,7), Mecklenburg-Vorpommern (22,2) und Sachsen-Anhalt (16,8). Dagegen fanden aus dem Saarland (minus 20,0 Prozent) deutlich weniger Raser Eingang ins Verkehrszentralregister.
Nordrhein-Westfalen mit den meisten Einträgen
Bundesweit erhielten 250.256 Fahrer Einträge wegen Straftaten in das Fahreignungsregister, wie die Datei im Behördendeutsch heißt. Bei 122.539 von ihnen waren es gleich drei Punkte. Mit 26.849 stammten die meisten von diesen wiederum aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Insgesamt waren in der Verkehrssünderdatei mit Stand 1. Januar bundesweit gut elf Millionen Fahrer erfasst. Deren Zahl ist in den vergangenen Jahren angestiegen. 2016 hatten erst knapp 8,6 Millionen Menschen einen Eintrag in der Verkehrssünderdatei. (dpa)