Autonome Autos sollen sich künftig nicht an der sichtbaren Landschaft orientieren, sondern an den nicht sichtbaren Strukturen im Erdboden. Diesen Ansatz zumindest verfolgt der US-Radarspezialist Wave Sense mit seinem neuartigen Bodenradar. Dieser strahlt rund drei Meter tief in den Untergrund und nimmt Felsen, Straßenbrett und Erdschichten wahr, die im ersten Schritt zur Erstellung einer Karte genutzt werden. Anschließend sollen die Daten in individuellen Fahrzeugen zur Positionsbestimmung zum Einsatz kommen.
Anders als die bislang üblichen Systeme auf Kamerabasis ist der Tiefenradar nicht auf gute Sichtbedingungen angewiesen und arbeitet auch nachts und bei Nebel oder Starkregen. Zudem ändern sich die Strukturen im Erdboden langsamer als etwa die Bebauung und Vegetation am Straßenrand. Ursprünglich war die Technik für den militärischen Einsatz gedacht, beispielsweise um Minen im Boden aufzuspüren. Ob und wann sie in ihrer zivilen Form auf die Straße kommt, ist noch unklar. (SP-X)