Als erstes kommunales Verkehrsunternehmen testet die Mainzer Mobilität zusammen mit der R+V-Versicherung nun einen selbstfahrenden Elektro-Kleinbus im öffentlichen Raum. Mit dem im Mainzer Winterhafen verkehrenden Stromer namens Emma will der Nahverkehrsbetrieb Erkenntnisse über Akzeptanz von Nutzern und Einsatzmöglichkeiten solcher Fahrzeuge zur flexiblen Versorgung urbaner Randgebiete gewinnen. Für die Assekuranz stehen Fragen zur Versicherung autonomer Fahrzeuge im Vordergrund.
Emma bedient bis Anfang September täglich die Strecke vom Ruderverein zum Fort Malakoff. Zwischen 10 bis 13 sowie 14 bis 17 Uhr können Fahrgäste kostenlos mit dem E-Bus fahren. Dieser verzichtet auf ein Lenkrad, wird aber während der Fahrt von einem Operator überwacht. Der 4,75 Meter lange und gut 2,4 Tonnen schwere Kleinbus der französischen Firma Navya bietet acht Sitzplätze. Angetrieben wird er von einem 15 kW/20 PS starken E-Motor. Der Akku soll bis zu neun Stunden Einsatzzeit erlauben.
Emma hat mehrere Sensorsysteme wie Lidar und Stereo-Kameras an Bord und kann mit Hilfe von GNSS-Antennen außerdem ihre Position per Satellitennavigation besonders exakt bestimmen. Kommen andere Verkehrsteilnehmer dem Bus zu nah, verlangsamt das Shuttle die Fahrt, bleibt nötigenfalls stehen oder übergibt an die Begleitperson.
Testeinsätze autonomer Kleinbusse häufen sich in jüngster Zeit. Unter anderem hat R+V Ende 2017 einen Testversuch am Frankfurter Flughafen auf gesperrtem Gelände durchgeführt. Die Deutsche Bahn betreibt seit Herbst 2017 zudem den ersten autonomen Linienverkehrsbus in Bayern. (SP-X)