-- Anzeige --

Autonomes Fahren: Welche Verkehrssituationen problematisch sind

20.06.2024 04:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Autonomes Fahren
Forscher trugen nun aus mehreren amerikanischen Datenbanken Angaben zu Unfällen mit autonomen Fahrzeugen zusammen und verglichen sie mit mehr als 35.000 Unfällen von Fahrzeugen mit menschlichen Fahrern.
© Foto: Mit KI generiert

Autonome Fahrzeuge sind einer Analyse zufolge in den meisten Situationen mit einem geringeren Unfallrisiko unterwegs als von Menschen gesteuerte. Doch es gibt Ausnahmen.

-- Anzeige --

Mohamed Abdel-Aty und Shengxuan Ding von der University of Central Florida in Orlando hatten die Umstände von mehr als 37.000 Unfällen ausgewertet. An 2.100 davon waren hoch- oder teilautomatisierte Fahrzeuge beteiligt - bei teilautomatisierten Autos muss stets jemand hinter dem Lenkrad sitzen und die Assistenzsysteme kontrollieren.

Zwar gebe es Fortschritte bei autonomen Fahrzeugen in Bezug auf die Sicherheit, schreiben die Studienautoren. Die genauen Unterschiede zwischen autonomen und von Menschen gesteuerten Fahrzeugen beim Unfallrisiko seien aber weitgehend unklar, weil es erst wenige Unfalldaten zu autonomen Fahrzeugen gebe. 

Mehr zum Thema

Die Forscher trugen nun aus mehreren amerikanischen Datenbanken Angaben zu Unfällen mit autonomen Fahrzeugen zusammen und verglichen sie mit mehr als 35.000 Unfällen von Fahrzeugen mit menschlichen Fahrern. An gut 15 Prozent der Unfälle mit menschlichen Fahrern waren demnach Fußgänger beteiligt, während es bei den autonomen Fahrzeugen nur drei Prozent waren. Bei fast 20 Prozent der Unfälle von Menschen war vorher Unaufmerksamkeit oder schlechtes Fahrverhalten erkennbar. 

Autonomes Fahren: Meistens war ein Mensch verantwortlich

Andererseits passierten 5,5 Prozent der Unfälle mit autonomen Gefährten in Baustellenbereichen oder im Zusammenhang mit speziellen Vorfällen, etwa bei Unfällen anderer Verkehrsteilnehmer. Bei menschlichen Fahrern lag diese Quote nur bei etwas über ein Prozent. Bei Auffahrunfällen entfielen 79 Prozent auf von Menschen gesteuerte Fahrzeuge. Und wenn autonome Fahrzeuge die Verursacher waren, fuhren sie in fast drei Viertel der Fälle (72 Prozent) nicht im automatisierten Modus - es war also ein Mensch verantwortlich. "Wir können daraus schließen, dass menschliche Fahrer im Vergleich zum autonomen Modus möglicherweise nicht so schnell reagieren oder das Objekt nicht rechtzeitig bemerken, um entsprechend zu reagieren", merken Abdel-Aty und Ding an.

General Motors: 850 Millionen Dollar für Robotaxi-Firma Cruise

 In einer speziellen Analyse berücksichtigten die Forscher auch die Verkehrsbelastung, das Wetter, die Fahrbahn, den Ort des Geschehens und andere Merkmale der Unfälle. Daraus erstellten sie Prognosen für die Wahrscheinlichkeit von Unfällen in bestimmten Situationen. Demnach liegt die Unfallwahrscheinlichkeit bei Regen für ein hochautomatisiertes Fahrzeug nur bei rund einem Drittel derjenigen eines vom Menschen gesteuerten Gefährts. Die Wissenschaftler erklären dies unter anderem damit, dass Radarsensoren autonomen Fahrzeugen einen Weitblick von bis zu 150 Metern ermöglichen, während der Mensch unter Umständen mit einem Zehntel der Sichtweite auskommen muss.

Autonomes Fahren: Schwierige Sichtverhältnisse

 Ein merklich höheres Unfallrisiko besteht bei autonomen Fahrzeugen allerdings bei schwierigen Sichtverhältnissen in der Dämmerung und beim Abbiegen. In der Dämmerung ist die Unfallwahrscheinlichkeit mehr als fünfmal so hoch, beim Abbiegen immer noch doppelt so hoch wie bei einem Fahrzeug, das von einem Menschen gesteuert wird.

Insgesamt bewerten die Forscher das Unfallrisiko durch autonome Fahrzeuge positiv: "Basierend auf den Ergebnissen der Modellschätzung lässt sich der Schluss ziehen, dass hochautomatisierte Fahrsysteme aufgrund ihrer Objekterkennung und -vermeidung, präzisen Steuerung und besseren Entscheidungsfindung in den meisten Szenarien sicherer sind als von Menschen gesteuerte Fahrzeuge."

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Autonomes Fahren

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.