Regierungssprecher Steffen Seibert zeigt sich umweltfreundlich: Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) stößt Seiberts neuer Dienstwagen – ein BMW 740e iPerformance – nur 121 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer aus. Klimaschonender als der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sind derzeit nur die Chefinnen des Umweltbundesamts, Maria Krautzberger, und der Bundesanstalt für Gewässerkunde, Birgit Esser, unterwegs. Beide fahren einen VW Passat GTE.
Alle drei Behördenleiter erhielten von der DUH die "Grüne Karte". DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch lobte, dass Seibert "mit positivem Beispiel voran fährt und zeigt, dass man auch ohne schmutzigen Dieselantrieb mobil sein kann". Der Chef des Bundespresseamts habe in der vorangegangenen Untersuchung mit seinem Dienstwagen und einem Ausstoß von 158 g CO2/km noch zu den Schlusslichtern gehört. Die Leiter der meisten anderen Bundesbehörden fahren Diesel-Pkw, die wegen ihrer Stickstoffdioxid-Emissionen von der DUH grundsätzlich abgewertet werden.
Die Organisation hatte zum sechsten Mal ihren Dienstwagen-Check durchgeführt. Dabei wurden 29 Bundesbehörden sowie 18 öffentlichen Unternehmen und Landesbanken unter die Lupe genommen. Als "enttäuschend" wertete die DUH das Ergebnis bei den Chefs der öffentlichen Unternehmen und Landesbanken: Nicht nur verweigerten acht befragte Firmen die Auskunft, die Mehrheit der übrigen Leiter verfehlte bei der Wahl ihrer Dienstwagen auch die EU-Klimaziele von 130 g CO2/km.
Der letzte Platz ging in diesem Jahr an Tanja Gönner. Die ehemalige baden-württembergische Umweltministerin ist Vorstandschefin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die unter anderem auch Klimaprojekte in Entwicklungsländern unterstützt. Ihr dienstlicher Audi A8 3.0 TDI L stößt 158 g CO2/km aus.
Spitzenreiter BwFuhrparkService
Eine positive Entwicklung sieht die DUH beim durchschnittlichen Flottenausstoß. Sowohl für die Behörden als auch für die Landesbanken und öffentlichen Unternehmen lasse sich dieses Jahr ein Mittelwert von 123 g CO2/km verzeichnen, hieß es. Spitzenreiter ist die BwFuhrparkService GmbH (97 g CO2/km), gefolgt vom Bundesamt für Naturschutz und 99 g CO2/km. Die klimaschädlichste Flotte attestiert die Umwelthilfe aktuell dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Deren durchschnittlichen Emissionen von 187 g CO2/km hätten sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um sieben Gramm verschlechtert, hieß es. (dpa/rp)
Alle Ergbnisse finden Sie im Detail auf der Internetseite der DUH.