Neuwagen haben in der EU 2015 weniger Kohlendioxid ausgestoßen. Deutschland hinkt dabei im internationalen Vergleich hinterher. Wie die Europäische Umweltagentur am Donnerstag in Kopenhagen weiter berichtete, lag der durchschnittliche CO2-Ausstoß eines verkauften Neuwagens hierzulande im vergangenen Jahr bei 128,4 Gramm. EU-weit betrug er 119,6 Gramm pro Kilometer. Damit war der Ausstoß EU-weit um drei Prozent niedriger als 2014. Das war acht Prozent besser als das offizielle EU-Klimaziel für 2015. Diese Zielvorgaben hatten die Autobauer schon 2013 erreicht.
Somit nähern sich die Hersteller schneller als erwartet den europäischen Klimaauflagen für 2020: Ab dann dürfen 95 Prozent der Neuwagen maximal 95 Gramm des Treibhausgases ausstoßen. Ein Jahr später soll das für alle neuen Autos gelten.
Ein Verbund von Umweltorganisationen nannte die Zahlen am Donnerstag "heiße Luft" und "wertlos". "Der meiste gemessene Fortschritt wird durch die Manipulation von Tests erreicht, nicht durch einen tatsächlichen Rückgang", sagte Greg Archer von "Transport & Environment" laut einer Mitteilung. "Ohne einen neuen Test, durchgeführt von wirklich unabhängigen Prüfstellen, werden die Autofahrer weiter in die Irre geführt, während der Planet sich erwärmt." Laut der Organisation ist die Effizienz von Neuwagen in den vergangenen vier Jahren weitgehend gleichgeblieben.
Die Neuwagen mit dem höchsten CO2-Ausstoß wurden 2015 mit durchschnittlich 137 Gramm Kohlendioxid in Estland und Lettland gekauft, gefolgt von Bulgarien und Litauen mit 130 Gramm CO2 pro Kilometer.
Unter anderem in den Niederlanden und Dänemark wurden die Wagen mit dem geringsten Ausstoß des Treibhausgases registriert. Hier war auch der Anteil von Hybrid- und Elektroautos mit zwölf beziehungsweise acht Prozent der insgesamt verkauften Neuwagen am größten. (dpa)