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TÜV-Report 2016: Autos werden immer sicherer

04.11.2015 13:00 Uhr
TÜV-Report 2016: Autos werden immer sicherer
Die Fahrzeuge werden immer sicherer: Das zeigt der neue TÜV Report 2016.
© Foto: TÜV Süd

Laut aktuellem TÜV-Report 2016 werden die Fahrzeuge auf deutschen Straßen immer sicherer. Die "Goldene Plakette" erhält die Mercedes B-Klasse.

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Der Verband der TÜV e. V. (VdTÜV) hat am Mittwoch in Berlin die Ergebnisse des TÜV-Reports 2016 vorgestellt. Demnach werden die Fahrzeuge auf deutschen Straßen immer sicherer. So sank die Mängelquote zum zweiten Mal in Folge um knapp einen Prozentpunkt auf 22,6 Prozent. Die Goldene Plakette erhält die Mercedes B-Klasse. Auch auf den folgenden Plätzen finden sich Modelle deutscher Hersteller.

Trendbestätigung auch auf den obersten Plätzen: Hier finden sich wie beim Vorjahresreport ausschließlich Modelle deutscher Premiumhersteller, und das trotz teils sehr hoher Laufleistungen. "Ein klares Zeichen dafür, dass die Qualitätsoffensive der vergangenen Jahre wirkt", erklärt Patrick Fruth, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV Süd Auto Service GmbH. Datengrundlage für den Gebrauchtwagenbericht: Insgesamt knapp neun Millionen Hauptuntersuchungen (HU) bei 233 Fahrzeugmodellen vom zweiten Halbjahr 2014 bis zum ersten Halbjahr 2015. Die Quote der erheblichen Mängel sinkt um 0,9 Punkte auf insgesamt 22,6 Prozent.

Goldene Plakette für Mercedes B-Klasse

Auf dem ersten Platz erhält die Mercedes B-Klasse die "Goldene Plakette" mit der geringsten Quote von durchschnittlich 2,8 Prozent bei den erheblichen Mängeln. Silber geht an den Mercedes GLK (2,9 Prozent), der sich damit um einen Platz verbessert. Der Vorjahreszweite – der Audi A6 – landet in diesem Jahr auf Platz 9 (4,4 Prozent), allerdings mit einer beachtlichen Laufleistung von 80.000 Kilometern nach zwei bis drei Jahren. Bronze gibt es für den Vorjahressieger Mercedes SLK mit einer durchschnittlichen Quote von 3,1 Prozent. 

Seit der letzten Ausgabe kürt der TÜV-Report auch Klassensieger nach der Einteilung des Kraftfahrt­bundesamtes. Sieger bei den Kleinwagen ist der Audi A1 (4,4 Prozent) und in der Kompaktklasse – wie schon 2015 – der Audi A3 (5,0 Prozent). In der Mittelklasse leuchtet der Stern der Mercedes C-Klasse am hellsten (3,7 Prozent) und Gesamtsieger Mercedes B-Klasse ist auch Klassenbester bei den Vans; der Mercedes GLK (2,9 Prozent) erhält das Prädikat bestes SUV.

Mängel am Licht weiterhin auf Platz eins

Leichte Verbesserungen in beinahe allen Mängelgruppen lassen die Gesamtquote erneut sinken. Zurückgegangen sind vor allem die durchschnittlichen Quoten bei den erheblichen Mängeln an Lenkgelenken und bei der Beleuchtung. Besonders die Elfjährigen fielen mit einer besseren Beleuchtung auf. Trotzdem stehen Mängel beim Licht weiterhin an erster Stelle. Auch wenn es insgesamt eine leichte Verbesserung um einen Prozentpunkt gab, muss mit 30,8 Prozent fast jedes dritte Fahrzeug nach elf Jahren wegen defekter Lampen die Werkstattrunde drehen. Selbst 6,4 Prozent der HU-Debüttanten müssen aufgrund defekten Lichts noch einmal vorfahren.

Zunehmend Sorgen bereiten den Sachverständigen unsachgemäß durchgeführte Nachrüstungen beim LED-Tagfahrlicht. "Die LED-Technik verleitet dazu, die Leuchten zu verformen oder gar in die Scheinwerfer einzubauen. Damit erlischt dann die Genehmigung für den gesamten Scheinwerfer", so der Hinweis von Fruth. Die weiterhin leichten Verbesserungen an den lichttechnischen Einrichtungen sind nach Expertenansicht auf die geringere Anfälligkeit für Spannungsschwankungen und die höhere Lebensdauer moderner Lampen wie Xenon-Licht zurückzuführen. Die weitere Verbreitung der On-Board-Diagnose führt zusätzlich dazu, dass Ausfälle früher bemerkt und Lampen schneller ausgetauscht werden.

Zwei- bis Dreijährige fest in deutscher Hand

Wie 2015 sind auch beim Report 2016 die obersten Plätze bei den Zwei- bis Dreijährigen fest in der Hand deutscher Hersteller. Auf die Spitzenreiter folgen die Mercedes M/GL-Klasse mit einer Quote von 3,6 Prozent bei den erheblichen Mängeln auf Platz 4 und der Porsche 911 Carrera (ebenfalls 3,6 Prozent, Platz 4), gefolgt vom Audi Q5 (3,7 Prozent, 6. Platz) und Mercedes C-Klasse (3,7 Prozent, 6. Platz). Auf dem 8. Platz mit 4,2 Prozent landet wieder Mercedes mit der E-Klasse. Den 9. Platz (4,4 Prozent) teilen sich Audi A1 und A6 mit dem Toyota Yaris.

Stichwort hohe Laufleistung: Der A6 hat durchschnittlich bereits 80.000 Kilometer auf dem Tacho, wenn er das erste Mal in die Prüfgasse rollt. Die M- und GL-Klasse von Mercedes debütiert mit 61.000 Kilometern, der Audi Q5 mit 60.000 Kilometern und die Mercedes C-Klasse hat durchschnittlich 58.000 Kilometer zurückgelegt. "Dass sich auf den ersten Plätzen so viele Fahrzeuge mit besonders hohen Laufleistungen befinden, ist ein zusätzlicher Beleg für die hohe Qualität der Neufahrzeuge", betont Fruth.

Hybridtechnologie hält und hält

Der Hybrid Prius hat gegenüber dem Sportwagen 911 bei der Laufleistung ganz klar die Nase vorn: nach sechs bis sieben Jahren 89.000 gegenüber 56.000 Kilometern. Nach acht bis neun Jahren hat sich dieser Abstand noch vergrößert: Prius 108.000 Kilometer versus 67.000 Kilometer beim 911er. Der Toyota Verso landet bei den Zehn- bis Elfjährigen auf Platz 2, hinter dem Porsche 911 (Platz 1). Den 3. Platz belegt der Toyota RAV 4. Auch bei den Senioren fällt der große Unterschied der Laufleistungen auf: Während der Toyota Verso 123.000 und der Toyota RAV4 113.000 Kilometer auf dem Buckel haben, war Altersklassensieger Porsche 911 durchschnittlich nur 86.000 Kilometer unterwegs.

Die Rote Laterne bei den Zehn- bis Elfjährigen trägt der Fiat Stilo mit 44 Prozent. Nur wenig besser schneidet Vorjahresschlusslicht M-Klasse von Mercedes (W163) mit einer Mängelquote von 43,7 Prozent ab. Ähnlich sieht es nach elf Jahren auch beim VW Sharan und Ford Galaxy aus. (AH) 

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