Spanien will für die meisten innerstädtischen Straßen ein Tempolimit von 30 km/h einführen. Damit soll die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Fußgänger auf die Hälfte reduziert werden. Wie der Direktor der spanischen Verkehrsbehörde, Pere Navarro, am Donnerstag (17. Februar) in Córdoba mitteilte, soll innerhalb der Städte auf einspurigen Einbahnstraßen und auf zweispurigen Straßen, die in beiden Richtungen befahren werden, künftig eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h gelten. Nur auf mehrspurigen Straßen darf nach der geplanten Änderung der Straßenverkehrsordnung in Städten schneller gefahren werden. Im Jahr 2009 wurden in den spanischen Städten 268 Fußgänger bei Verkehrsunfällen getötet. Bei Unfällen dieser Art spiele das Tempo eine entscheidende Rolle, sagte Navarro. "Werden Fußgänger mit 70 km/h angefahren, haben sie keine Chance. Bei 50 km/h überleben 50 Prozent und bei 30 km/h 95 Prozent der Fußgänger." Die neue Regelung soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Ende 2010 hatte sich auch in Deutschland der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesverkehrsministerium für Tempo 30 in Innenstädten ausgesprochen und dazu 40 Empfehlungen zusammengestellt (wir berichteten). (sn/dpa)