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Spätzünder im Flottengeschäft

31.03.2015 06:00 Uhr
Spätzünder im Flottengeschäft

Als erstes namhaftes Unternehmen ging CPM an den Start. Dann kam lange Zeit nichts. Erst später entwickelte sich ein richtiger Markt für die professionelle Fremdsteuerung des Fuhrparks.

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_ Professionelles Fuhrparkmanagement - ein Markt dafür entwickelte sich erst viel später als der fürs gewerbliche Kfz-Leasing. Der erste bedeutende Anbieter war das noch heute existente Unternehmen CPM. 1992 in München gegründet, stand die Abkürzung damals noch für Car Professional München. Gründer und Geschäftsführer der ersten Stunde war Gerd Vahsen, der sich in seinem neuen Business als "Angestellter des Fuhrparkbetreibers" sah.

Vier Jahre später, im Juni 1996, beschäftigte CPM, einem Bericht in Autoflotte zufolge, rund 20 Mitarbeiter, die 5.000 Verträge managten. Ein wichtiger Kunde aus dieser Zeit war der Baumarkt Obi, für den Einsparungen erzielt wurden, die pro Jahr in die"Hunderttausende" gingen - D-Mark, versteht sich.

Im September 1996 wurde dann der Verkauf von Car Professional München an die Hamburger ALD-Gruppe bekannt, in dessen Besitz sie sich bis heute befindet. Damals gehörte ALD noch zur Deutschen Bank und noch nicht wie heute zur Société Générale. Gut ein halbes Jahr dauerte es, bis CPM im Mai 1997 von der bayerischen Landeshauptstadt nach Hamburg in die Flughafenstraße zog, wo sie heute noch residiert. Damit musste das"M" im Firmennamen für"München" also zwingend mit neuem Inhalt gefüllt werden - seitdem steht CPM für"Car Professional Management". Erster Geschäftsführer unter neuer Flagge war Horst Micket, der heute als Interim Manager für Automotive tätig ist und bis 2011 Geschäftsführer von Masterlease war.

Erst ab 1995 Wettbewerb im FPM

Erst einige Jahre nach der Gründung von CPM entstand ein richtiger Markt mit entsprechendem (Verdrängungs-)Wettbewerb. 1995 wurde FMD Flotten Management Deutschland gegründet, die sich im Interview mit dem damaligen Geschäftsführer Helmut Pätz als "derzeit einziger unabhängiger und neutraler Fuhrparkdienstleister am deutschen Flottenmarkt" sah.

Diese Unabhängigkeit half auf Dauer nicht - das Hamburger Unternehmen war 2004 zahlungsunfähig und verschwand keine zehn Jahre nach der Gründung wieder.

Ab Juni 1997 kam mit Aral Card Service nach zweijähriger Entwicklungszeit ein weiterer Player für Fuhrparkmanagement auf den Markt - als Erweiterung des Tankkarten-Service. Es sei jetzt der richtige Zeitpunkt für ein neues Geschäftsfeld gekommen, wird der damalige Geschäftsführer Gerhard H. Jansen in Autoflotte 06/1997 zitiert. Unter dem Namen Aral Fleet Management existierte der Anbieter bis 2009, bis er von HPI übernommen und als HPI Fleet weitergeführt wurde, diese wurde wiederum 2013 von Ari gekauft und firmiert seitdem als Ari Fleet Management.

Im Herbst 1997 versuchte sich auch die Daimler-Benz-Tochter Debis im Fuhrparkmanagement und gründete Debis Car Fleet Management (DCF) (heute Daimler Fleet Management, DFM). An den Start gingen 40 Mitarbeiter in insgesamt sechs bundesweiten Zentren. Geschäftsführer war Hans-Ulrich Sachenbacher. Damals gab es 1,7 Millionen in der Zielgruppe der Fuhrparks ab 50 Einheiten, davon nur 3,5 Prozent "fremdgemanagt"." Wir erwarten eine Vervierfachung dieser Zahl", prognostizierte damals Debis-Vorstand Hans Adams.

FPM "in aller Munde"

1999 gab es wiederum zwei neue Anbieter: Im Frühjahr 1999 ging Fleet Company mit einem 20-köpfigen Team an den Start. Sie gehörte damals zu 60 Prozent der Leasinggesellschaft ASL Auto-Service-Leasing (heute GE Capital) und zu 40 Prozent dem TÜV Süd - heute gehört sie Letzterem zu 100 Prozent und wurde 2011 mit der hauptsächlich auf internationaler Ebene tätigen Fleet Logistics verschmolzen. "Fuhrparkmanagement ist in aller Munde", textete die Autoflotte im Juni 1999. Es sei das Segment, das die höchsten Zuwachsraten verspricht. Kurz darauf betrat International Fleet Management (IFM) die Bühne, Tochterunternehmen der Volkswagen Leasing, die zum Ziel hatte, multinationale All-Marken-Flotten ab 200 Fahrzeuge zu beraten und zu verwalten. Anfang 2001 firmierte IFM dann im Zuge der Übernahme der Europcar Autovermietung durch Volkswagen um in Europcar Fleet Services und expandierte in den Folgejahren sehr stark in Europa. 2005 gingen die Vertriebsaktivitäten der ECFS in Deutschland in der Volkswagen Leasing auf, um den Bereich Großkunden/Flotten auszubauen. Die Auslandsgesellschaften der ECFS gingen an die Lease Plan Corporation.

Das neue Jahrtausend

Rege Geschäftsaktivitäten kennzeichneten dann auch das neue Jahrtausend. Im Jahr 2000 kamen Panopa Fleet Management und Technology Content Services (TCS) auf den Markt. 2003 ging Expert Automotive an den Start, ein Jahr später DFO - die Fuhrpark Optimierer. Seit 2006 bietet ein Zusammenschluss der Großkundenleistungszentren des Volkswagen Konzerns unter dem Namen Fleetcar+Service Community, kurz: F+SC, Fuhrparkmanagement-Dienstleistungen von der Beratung über die Lieferung bis zur Verwertung an. Anfang 2008 hat Groom Fuhrparkmanagement mit Sitz in Norderstedt bei Hamburg sein Debüt, Geschäftsführer ist ein langjähriger CPM-Mitarbeiter: Philipp Christian Kühne.

Eine weitere Gründungswelle lässt sich auch in jüngster Zeit ausmachen: Im April 2011 kam Sixt Mobility Consulting aus dem Hause des Mobilitätsdienstleisters Sixt mit Sitz in Pullach hinzu, wenige Monate später im benachbarten Grünwald positionierte sich HLA Fleet Management als Flottenmanagement-Sparte der Leasinggesellschaft Hannover Leasing Automotive (HLA), die seit 2013, nach der Übernahme der HLA von der Deutschen Leasing Fleet, als Fuhrparkmanagement-Unternehmen HLA Fleet Services unter der Flagge der Autobank firmiert.

Ende 2012 startet auch Volkswagen Leasing nach IFM und ECFS ein Comeback im Flottenmanagement: Carmobility heißt seitdem der FPM-Anbieter, ein ehemaliges Leasingunternehmen, das VW Leasing 2010 schon gekauft, aber erst zwei Jahre später mit neuem Leben gefüllt hatte.

Im Herbst 2013 debütierte der amerikanische Flottendienstleister Ari in Deutschland und übernahm nicht nur HPI Fleet, sondern auch die BMW-Tochter Fleetlevel+ (bis 2009 als DSL Fleetservices am Markt). Im selben Jahr wittern auch die kleineren Anbieter Fleet Academy und Fleetart ihre Chance im Flottenmanagement.

Weiteres Wachstum möglich

+ Wachstumspotenzial scheint auch nach über zwei Jahrzehnten, in denen sich das Segment Fuhrparkmanagement etabliert hat, ebenso für neue Anbieter noch vorhanden zu sein. Zumindest im vergangenen Jahr verzeichneten alle Anbieter unserer Marktumfrage zufolge eine positive Entwicklung und viele von ihnen zweistellige Zuwachsraten. Ob weitere Übernahmen, Geschäftsaufgaben oder Neugründungen: Es ist davon auszugehen, dass die Geschichte des externen Flottenmanagements weitergeschrieben wird.

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Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.