_ Der Q5 ist quasi der A4 unter den Audi-Offroadern, er tritt in der SUV-Mittelklasse an. Seit Anfang des Jahres steht die zweite Generation beim Händler, anders als der Vorgänger läuft sie in Mexiko vom Band. Was er kann, bewies der Q5 in unserem Praxistest.
Das Testauto
Der 190 PS starke 2.0 TDI ist der zweitstärkste Q5-Selbstzünder. Er kommt immer als Quattro-Allradler und steht mit dem Siebengang-S-Tronic-Getriebe (1.933 Euro) und dem Design-Level (1.639 Euro) ab 41.134 Euro in der Preisliste. Letzteres bietet zusätzlich zum Beispiel 18-Zoll-Räder anstelle der serienmäßigen 17-Zöller, Dekorelemente, Ambiente-Licht oder Alueinlagen. Außerdem sind immer Xenon-Scheinwerfer, LED-Heckleuchten, Keyless-Go, ein Dreispeichen-Lederlenkrad, Klimaautomatik, Radio, Bluetooth oder Audi Presense City dabei.
Unser Test-Q5 hatte außerdem unter anderem Metalliclack (748 Euro), die Design Selection mit Multifunktionslederlenkrad, mehrfarbigem Fahrerinformationsdisplay oder Kunstlederelementen innen (1.672 Euro), die Technology Selection (Komfortschlüssel, Virtual Cockpit, MMI Navigation Plus mit MMI Touch und Smartphone-Schnittstelle für 2.815 Euro), das Assistenzpaket Stadt (Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Spurwechselassistent, Presense Rear, Ausstiegswarnung, Querverkehrsassistent für 1.252 Euro) und Luftfederung (1.639 Euro) an Bord. Dazu LED-Scheinwerfer (1.000 Euro), das Bang&Olufsen-Soundsystem (958 Euro), DAB-Radio (282 Euro), Regensensor (105 Euro), Head-up-Display (824 Euro), Lederausstattung (1.176 Euro) sowie Sitzheizung vorn (303 Euro).
Karosserie
Trotz behtusamer Designevolution zeigt sich der Q5 schnittiger als sein Vorgänger. Der farblich abgesetzte sechseckige Grill ist stärker betont, die Scheinwerfer sind schmaler und auch die umlaufenden Sicken sind schwungvoller gestaltet. Identitätsmerkmal des 4,66 Meter langen SUVs ist die um die Rückleuchten laufende Kofferraumklappe geblieben, die den Weg zu 550 Litern Gepäckraum im Standardformat freigibt. Weniger luftig zeigt sich der Passagierraum: Der Q5 ist kein Raumwunder, maßgeschneidert für normal große Passagiere heißt hier vielmehr das Stichwort.
Interieur
Audi ist bekannt für exzellente Innenräume, und das gilt auch für den Q5. Die Materialien überzeugen in Optik und Haptik und wurden ohne Makel verarbeitet. Dazu kamen in unserem Q5 zahlreiche digitale Gimmicks. Dabei sticht vor allem die volldigitale Instrumentierung (Virtual Cockpit) ins Auge, die je nach Fahrerwunsch - in verschiedenen Maßstäben - die Navigation, Connectivity- sowie Radio- und Mediadienste anzeigen, und immer Tempo sowie Drehzahl. Uns überzeugte besonders die Maxi-Navi-Darstellung im direkten Blickfeld. Die Navi-Bedienung erfolgt wahlweise per Spracheingabe - überzeugte nicht immer -, per Dreh-/Drückschalter oder über das Touchpad MMI Touch, über das man seine Ziele per Handschrifterkennung eingibt.
Antrieb
190 PS leistet der von uns gefahren 2.0 TDI, zu einem schwächeren Aggregat würden wir nicht greifen. Erstmal auf Trab, läuft er zwar schnell und rund, in höheren Drehzahlen fehlt es aber an Elastizität. Da wirkte der Q5 manchmal träge. Ansonsten arbeitet der Selbstzünder ruhig vor sich hin und harmoniert in der Regel perfekt mit dem Getriebe. Auffällig waren nur die unharmonische Start-Stopp-Automatik sowie die gefühlt lange Schaltpause, wenn man in den Rückwärtsgang und wieder zurückschaltete. Durch die Zylinder flossen bei uns bei sehr zügiger Fahrt im Schnitt rund neun Liter je 100 Kilometer. Deutlich sparsamer war der Q5 bei einer Mischung aus Stadtverkehr und maximal etwa 140 km/h auf der Autobahn: Dann lag der Verbrauch bei nur 6,1 Liter.
Fahrpraxis
Mit dem Q5 kommt man gut an, vor allem wenn er mit dem Luftfahrwerk ausgerüstet ist, das viele Fahrbahnunebenheiten quasi wegbügelt; und mit den Sportsitzen für 277 Euro, die Fahrer und Beifahrer auch längere Touren rückenschonend überstehen ließen. Dazu zeigte sich der Q5 für ein SUV seiner Größe in der Stadt durchaus wendig.
Autoflotte-Tipp
Wer den Q5 bestellt, kommt an der Optionsliste nicht vorbei, denn an der Serienausstattung geizt der Ingolstädter. Daher wird unsere Optionsliste etwas länger. Als Basis würden wir den Q5 2.0 TDI mit 190 PS und Siebengang-S-Tronic (ab 39.496 Euro) bestellen. Dazu erfüllen wir uns folgende Sonderwünsche:
- das Paket Technology Selection (2.815 Euro) sowie das dazu obligatorische Lederlenkrad Multifunktion Plus für 126 Euro
- Metalliclack (748 Euro)
- Matrix-LED-Scheinwerfer (1.597 Euro)
- Regensensor (105 Euro)
- elektrisch einklappbare Außenspiegel (290 Euro) und dazu den automatisch abblendenden Innenspiegel (147 Euro)
- elektrische Heckklappe (412 Euro)
- die Rücksitzbank Plus inklusive Kopfstützen hinten (294 Euro)
- elektrisch einstellbare Vordersitze (643 Euro) und Sitzheizung vorn (303 Euro)
- DAB-Radio (282 Euro)
- Audi Connect Navigation & Infotainment (294 Euro)
- das Fahrerassistenzpaket Tour (1.378 Euro)
- die Rückfahrkamera (378 Euro) sowie
- Seitenairbags hinten (303 Euro)
Der Kaufpreis unseres so ausgestatteten Q5 liegt bei 49.611 Euro.
Details
Stärken & Schwächen
Stärken- Sehr gute Materialund Verarbeitungsqualität- Komfortables Fahrwerk- Viele digitale Lösungen und AssistenzsystemeSchwächen- Magere Serienausstattung- Kein Raumwunder- Motor kein Dynamikwunder
- Ausgabe 11/2017 Seite 48 (301.4 KB, PDF)