-- Anzeige --

Sicherheit: ADAC kritisiert Volvos Fußgängererkennung

17.11.2010 09:10 Uhr
Sicherheit: ADAC kritisiert Volvos Fußgängererkennung
Volvos Notbremssystem mit Personenerkennung konnte den ADAC im Test noch nicht überzeugen.
© Foto: Volvo

-- Anzeige --

Der ADAC hat nach einem Test Kritik am Notbremssystem mit Personenerkennung von Volvo (wir berichteten) geübt. Der Assistent funktioniere zwar in dem vom Hersteller definierten Rahmen zuverlässig, doch schon bei geringfügig schlechterer Sicht, etwa bei Regen, sinke die Erkennungsrate von Personen deutlich. Bei Dunkelheit funktioniere die Erkennung gar nicht. Der Hersteller reagierte zwar nicht direkt auf den Test des Automobilclubs, rechtfertigte sich in einer Mitteilung vom Dienstag aber indirekt: Die Technik unterliege "den gleichen Limitierungen wie das menschliche Auge. Daher ist auch ihre 'Sicht' bei schlechtem Wetter und bei Dunkelheit eingeschränkt. Das System ist vor allem ein Fahrerassistenz-System, das den Fahrer nicht von seiner Verantwortung einer sicheren und umsichtigen Fahrweise entbindet." Laut Volvo kann das "Anti-Brav-System" bis zu einer Geschwindigkeit von 35 km/h Kollisionen mit Fußgängern ganz verhindern, bei höherem Tempo wird die Geschwindigkeit so weit wie möglich reduziert, um die Unfallfolgen zu mindern. Der ADAC hingegen fand bei seinem Test, dass das System "relativ träge reagiert". Bei einer Versuchsreihe mit 18 km/h sei ein Test-Dummy, der fünf Meter vor dem Auto erschien, angefahren worden. Erst bei einem Abstand von acht Metern sei das Auto noch rechtzeitig vor der Kollision zum Stehen gekommen. Der Hersteller betonte allerdings, dass auch eine reduzierte Geschwindigkeit die Unfallfolgen deutlich reduzieren könne. "Bei einer Verringerung der Geschwindigkeit von 50 auf 25 km/h kann die Fußgängererkennung mit automatischer Vollbremsung das Risiko tödlicher Verletzungen um 20 Prozent verringern, in bestimmten Situationen sogar um bis zu 85 Prozent." Daher ist "Anti-Brav" ab sofort auch für die Baureihen XC60, XC70, V70 und S80 erhältlich. Aufwändiges Verfahren zur Personenerkennung Der Grund für die lange Reaktionszeit des Systems liegt laut ADAC in dem aufwändigen Verfahren der Personenerkennung. Digitalkamera und Radarsystem überprüfen ständig den Bereich vor dem Auto. Taucht ein Objekt innerhalb des Fahrtweges auf, gleicht das System die gefundene Struktur mit über 11.000 gespeicherten Silhouetten von Personen ab und gibt notfalls Alarm. Allein dieser Abgleich dauert eine halbe Sekunde. Bei Tempo 25 beispielsweise legt das Auto in dieser Zeit schon 3,5 Meter zurück. Aber auch dann reagiere das System nicht sofort mit einer Notbremsung, hieß es weiter. Stattdessen werde zunächst der Fahrer optisch und akustisch alarmiert und das Notbremssystem scharf geschaltet. Erst 0,7 Sekunden vor der dann schon unvermeidlichen Kollision werde die Notbremsung eingeleitet. Immerhin zu einem kleinen Lob konnte sich der Automobilclub durchringen: Trotz der noch vorhandenen Schwächen sieht der ADAC im Volvo-Notbremsassistenten einen "deutlichen Sicherheitsgewinn", dies vor allem deshalb, weil der Fahrer in jedem Fall von der Warnfunktion profitiere, auch wenn die Notbremsung gar nicht eingeleitet werde. (ng)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.