_ Aller guten Dinge sind drei, denkt sich auch Opel und ergänzt seine SUV-Palette nach Mokka X und Crossland X um den Grandland X. Das neue Spitzenmodell des Trios ist - nach dem Crossland X - das zweite Kooperationsprodukt mit der neuen Konzernmutter PSA. Seine technischen Gene teilt sich der Grandland X mit dem Peugeot 3008, der bei uns mit 150-PS-Diesel einen guten Eindruck hinterließ (Autoflotte 5/2017). Insgesamt überzeugte uns auch der Opel Grandland X, an dem die Rüsselsheimer neben der Karosserie auch an der Lenkung selbst Hand anlegten. Das Karosseriedesign ist sachlich, aber auch dynamisch-modern, typisch Opel sind Details wie die durchbrochene D-Säule oder die sichelförmigen Tagfahr- oder Rückleuchten. Dabei wirkt der Rüsselsheimer weniger extrovertiert als sein Bruder 3008, der deutlich modischer daherkommt - obwohl ein zweifarbiges Dach optional auch beim Grandland X für stylischen Glamour sorgt (454 Euro).
Innen eher konservativ
Das gilt auch für das Interieur. Wo der 3008 mit spaciger Mittelkonsole, digitalem i-Cockpit und kleinem Lenkrad mit darüber angeordneten Instrumenten punktet, fährt der Grandland X mit einer Inneneinrichtung in bekanntem Opel-Stil vor. Das ist nicht schlechter, aber eben konventioneller. Wer Astra und Insignia kennt, findet sich im Grandland X eben genauso schnell zurecht, und genauso wie der Kompakte und der Mittelklässler überzeugt das größte Opel-SUV mit tadelloser Ergonomie und Bedienbarkeit. Was uns auf unserer ersten Fahrt jedoch auffiel, waren die teils sehr billig wirkenden Kunststoffe. Das gilt vor allem für den unteren Teil des Cockpits. Platz bietet der Grandland X dagegen in Hülle und Fülle, aber die sehr breite D-Säule schränkt die Rundumsicht stark ein. Auch der Gepäckraum ist mit 514 bis 1.652 Litern Fassungsvolumen mehr als familientauglich, die Koffer müssen aber über eine hohe Ladekante mit Innenstufe gehoben werden.
Kommen wir nun zu den Fahreindrücken: Wie der 3008 ist auch der Grandland X nur mit Vorderradantrieb zu haben, und wie der 3008 überzeugt er mit komfortabel-direkter Federung und agiler Lenkung. Kurz: Der Grandland X fährt souverän. Zu haben ist er derzeit allerdings nur mit zwei Motoren aus dem PSA-Regal, einem 120 PS starken Diesel und einem 130-PS-Dreizylinder-Benziner.
Ein 180-PS-Diesel - dann auch mit Achtgangautomatik - folgt 2018, auch ein Plugin-Hybrid ist geplant. Aus unserer Sicht ist der Benziner die deutlich bessere Wahl. Der Diesel, den wir mit der Sechsgangautomatik fuhren, zieht untenrum eher zäh, der Benziner hing dagegen, in unserem Fall als Handschalter, deutlich spontaner am Gas und hielt sich beim Beschleunigen auch akustisch spürbar stärker zurück.
Günstige Preise
Neben seinen Produktqualitäten überzeugt beim Grandland X übrigens auch der Preis. Los geht es bei 19.916 Euro für den Benziner mit Sechsgang-Handschaltung in der Basis-Ausstattung Selection. Darüber rangieren die Niveaus Edition, Dynamic und Innovation. Und wie bei Astra und Insignia gibt es auch für den Grandland X die Business-Varianten mit optimiertem Einstiegspreis, nämlich die Business Edition (ab 21.387 Euro) und die Business Innovation (ab 25.349 Euro). Zusätzlich zur Serienausstattung bieten sie unter anderem einen Ergonomie-Fahrersitz, Nebelscheinwerfer, Parkpilot, Rückfahrkamera und Wireless Charging (Business Edition) beziehungsweise Premium-Ergonomiesitze vorn, die 230-Volt-Ausstattung und Wireless Charging (Business Innovation).
- Ausgabe 11/2017 Seite 33 (153.6 KB, PDF)