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Risiken erkennen und verringern

30.09.2015 06:00 Uhr

Mit den Einkaufsabteilungen der verschiedenen Geschäftssparten startet der Hersteller für Medizintechnik seine Offensive zur Unfall- und Schadenprävention für Nutzer von Firmenwagen.

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_ Mit dem Wachstum der Getinge-Gruppe ist die Zahl der Fahrzeuge in den Gesellschaften gestiegen und damit auch die Risiken für Schäden und Unfälle. Auf rund 800 Firmenwagen kommen allein die Geschäftsfelder Maquet und Arjo Huntleigh hierzulande. Deshalb sind die beiden Flottenverantwortlichen Peter Insam, Team Leader Indirect Spend im Einkauf bei Maquet, und Petra Barth-Lankau, Category Manager Fleet für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Arjo Huntleigh in Mainz-Kastel, dabei, die Fuhrparks zusammenzulegen und zu vereinheitlichen. Das betrifft sowohl die Richtlinie als auch das Management. Daraus sollen Synergien entstehen und Kosten sinken. Ein Puzzle in diesem Gesamtbild sind Fahrsicherheitstrainings, die im Juli als Erstes mit der gebündelten Einkaufsabteilung begonnen haben (siehe Interview "Für mehr Sicherheit") und die Berufsgenossenschaft mit 80 Euro je Teilnehmer bezuschusst hat.

Schmalen Grat erfahren

24 Mitarbeiter haben sich dazu am 1. Juli auf dem Hockenheimring eingefunden. Dort hat Tommy Strohmayer mit seinem Trainer-Team die Federführung übernommen und die Anwesenden in jeweils drei Gruppen für die ganztägige Schulung eingeteilt. Sie haben dann abwechselnd die unterschiedlichen Trainingseinheiten auf dem ADAC-Gelände absolviert. Die meisten der Teilnehmer haben dies mit dem eigenen Firmenwagen getan - vom Ford Galaxy über den Volvo XC 60 bis zum 5er BMW. Das Ziel: Die Fahrer für umsichtiges Verhalten im Straßenverkehr zu sensibilisieren und ihnen die Fahrphysik näherzubringen, um gefährliche Situationen zu vermeiden oder ihnen ausweichen zu können.

So stellt sich bereits bei den ersten Übungen heraus, dass vordergründig minimale Erhöhungen der Geschwindigkeiten um fünf km/h, wie beim bergab Umfahren von Hütchen, das Verhalten des Fahrzeugs und den Nutzen der technischen Assistenzsysteme an ihre Grenzen bringen können. Schnell wird klar: Die Fahrer bewegen sich oftmals auf einem schmalen Grad.

Richtiges Bremsen will gelernt sein

Das gilt auch fürs Bremsen sowie für die Kombination von Bremsen und Ausweichen, welche die Teilnehmer unter unterschiedlichen Voraussetzungen durchführen mussten. Dies haben die Trainer erfahrbar gemacht, weil einige Teilnehmer vor allem aufgrund von Erfahrungen lernen wollten, wie richtige Vollbremsungen gemacht werden, um das Auffahren auf Stauenden zu verhindern oder Tieren auf der Fahrbahn schnell auszuweichen. Trainer Florian Neumann betont, dass für einen optimalen Bremsvorgang bereits die richtige Sitzeinstellung und das Umfassen des Lenkrads elementar ist. Seine Tipps: Die rechte Hand auf etwa drei Uhr und die linke Hand auf neun Uhr am Steuer zu halten, um locker und leichter reagieren zu können. Die Rückenlehne sollte bei 80 Grad eingestellt sein, das Becken eng hinten am Sitz, der Gurt straff gezogen und der Abstand zwischen Lenkrad und Oberkörper mindestens 25 bis maximal 30 Zentimeter sein, da sonst der Airbag nicht seine bestmögliche Wirkung entfaltet und der Fahrer nicht voll in die Bremse steigen kann. Ein weiterer Rat fürs Ausweichen: Immer dorthin schauen, wo der Fahrer hinwill und nicht auf das Objekt, dem man ausweichen will. Im Laufe des Tages kommt das Gelernte zum Tragen. Denn nicht nur die Draufgänger, sondern auch die eher zurückhaltenden Fahrer nähern sich den Grenzen und testen sie aus.

Resonanz der Teilnehmer

So fällt auch das Urteil der Fahrer in der finalen Feedback-Runde positiv aus. Während einer zum Beispiel betont, dass das Training ihm eigenes Fehlverhalten bewusst gemacht habe, meint eine Fahrerin selbstbewusst, dass sie sich nun nach anfänglichem Zögern auch traue, voll zu bremsen, ohne Angst davor zu haben, die Kontrolle zu verlieren oder auszubrechen. Getinge hat damit eine Etappe bei der Schadenprävention erreicht.

Fahrerstimme

Resonanz zum Training

_ Fritz Gieseler, Vice President Procurement bei der Getinge-Tochter Maquet, fährt einen Volvo XC60. Seine Erwartungen: Grenzen ausloten, Gefahrensituationen vermeiden beziehungsweise damit besser umzugehen. "Dieses Ziel hat das Training erfüllt. Gerade das Verhalten des Fahrzeugs im Grenzbereich wurde erfahrbar. Auch wenn ich mir nicht wünsche, dass solche Situationen im Alltag auftreten, so kann mir die eine oder andere Übung sicherlich hilfreich sein", sagt Fritz Gieseler. "Außerdem hat der Tag viel Spaß gemacht."

Fuhrpark

Im Überblick

- Rund 800 Fahrzeuge, zirka 580 Pkw plus 220 Transporter- Zugelassene Marken für Pkw: Audi, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Seat, koda und Volvo- Dienstwagenzugang: 1. Techniker, 2. Außendienst, 3. mittleres Management, 4. Management/ Geschäftsführung- Kriterien der Car Policy: Full-Service-Referenzrate pro Mitarbeiter-Kategorie und CO2-Grenzen. CO2-Grenzen Pkw maximal 120 g/km, Vans maximal 140 g/km und Transporter maximal 200 g/km- Alle Kfz im Full-Service-Leasing - inklusive Tankkarten (Shell und Aral), Reifen, Flottenversicherung, GEZ, Kfz-Steuer, Wartung/Verschleiß etc.- Gesamtlaufzeiten: 36 bis 48 Monate; Laufleistungen in der Regel zwischen 35.000 und 80.000 km/Jahr

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Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.