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Portfolio mit Wertzuwachs

02.06.2020 06:00 Uhr

Die Kompakt-Klasse mischt sich gerade neu. Der Premium-A3 hat es dabei schwerer als bisher, anders zu sein, aber er zeigt mit neuen Eigenheiten, dass auch noch Luft nach oben war.

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Erst ein Wiegenlied, dann ein kleiner Raudi: Der A3 schlüpft binnen einer Stunde im ersten Test problemlos in verschiedene Rollen und muss es auch. Denn wie mit jedem aktuellen Modell des VW-Konzerns, das im Reigen der Plattformbrüder gelauncht wird, stellt sich die Frage: Was bleibt vom Renommee eines Premiumanbieters, wenn die Basis-Modelle immer edler werden - siehe VW Golf und Skoda Octavia. Da helfen Eigenheiten, wie jene Wandelfähigkeit im Ingolstädter Kompakten, der in seiner Neuauflage auf den ersten Fahrmetern an ein E-Auto erinnert. Keine Vibration, nur gerade Linien und zwei große Screens. Kurze Zeit später, auf den so kurvig wie autofreien Landstraßen rund um die oberbayrische Wiege des Bestsellers, gibt er sich giftig und hörbar konventionell als Selbstzünder zu verstehen.

Die 150 PS ziehen heckseitig am Fronttriebler, der - gerade dank des adaptiven Fahrwerks - wunderbar die Kurven bügelt. Für den Fahrer bleibt damit die Reaktionszeit zwar kurz, aber der Blick in die Spiegel verschafft Vertrautheit und bringt Kontrolle. Denn egal, ob man in den rahmenlosen Rückspiegel oder die beiden mit dem typischen innenliegenden Totwinkelwarn-Leuchten versehenen Außenspiegel blickt, immer erfasst der Augenblick die Außenmaße. Kompakt, so fühlt sich der 4,34 Meter Fünftürer (ein Plus von drei Zentimetern) in jeder Fahrsituation an.

Zweifelsohne profitiert der Ingolstädter vom eben erwähnten Fahrwerk, das ab der 150-PS-Klasse eine Vierlenker-Hinterachse an die Arbeit lässt. Wer dem Alltagshelden die sportliche Attitüde verpassen mag, greift zum erwähnten Fahrwerk mit adaptiver Dämpferregelung (950 Euro), das die Karosserie um zehn Millimeter tiefer legt. Beim Sportfahrwerk - Serie in Verbindung mit S line Exterieur - geht der Bayer sogar um 15 Millimeter dem Straßenbelag entgegen. Die Progressiv-Lenkung (210 Euro) und bis zu 19-Zöller (im Testwagen 18 Zoll) runden das Bild ab.

Bleiben wir beim Interieur, zu dem man über die weitöffnenden Türen gelangt, die das Bullige der Front in den Türinnenseiten aufnehmen, was sich auch über das Armaturenbrett zieht. Markant steht der Automatik-Wahlhebel in der Mittelkonsole und ähnelt einem Flaschenhalter dieser großen nachhaltigen Glasflaschen. Die Sitze sind passgenau und in mannigfaltiger Ausstattung orderbar, wie der Blick in die mehr als 100-seitige Preisliste verrät.

Mehr Rechenpower

Generell sind die Bedienelemente gut zu erreichen und der Beifahrer kann selbst aktiv werden - per Mini-Touchpad rechts auf der Mittelkonsole. Fürs Licht gibt es links neben dem Lenkrad ein eigenes Touchpad. Das Raumklima wird über die Schalter in der Zentraleinheit geregelt. Hier ist auch ein USB- und USB-C-Steckplatz zu finden - für die hinteren Passagiere bleiben ausschließlich USB-C-Steckplätze, dafür aber zwei Stück (Infotainment-Paket, 495 Euro). Im Fond darf man sich damit nicht nur über die Handylademöglichkeit freuen, auch das Sitzen ist bequem wie vorn. Mit seinem Mini-Zuwachs in Länge und Breite von jeweils drei Zentimetern, bei unveränderter Höhe (1,43 Meter) und Radstand (2,64 Meter) ist das Reisen im Fond kein Malus. Die Sicht des Fahrers nach vorn ist ebenso gut wie die Nutzung der tiefen Ablagen. Im Kofferraum findet sich Platz für 380 bis 1.200 Liter Gepäck.

Die erwähnten zwei Screens sind das 10,1-Zoll-Touch-Display, das sich zentral in die Instrumententafel einfügt und welches sich akustisch oder per Handschrift steuern lässt. Das digitale Kombiinstrument misst in der Plus-Version (202 Euro) 12,3 Zoll und bietet insgesamt drei Darstellungsarten. Das empfehlenswerte Headup-Display kommt für 672 Euro an Bord. Mit deutlichem Rechenpowerzuwachs gegenüber dem Vorgänger kann die dritte Generation des Infotainmentsystems neben der Telefonie, Navigation (Google Earth und 3-D-Stadtansichten) sowie den Online-Diensten (Infos zu Points of interest, Parkplatzfinder etc.) in LTE-Advanced-Geschwindigkeit auch einen WLAN-Hotspot initiieren.

Für wechselnde Fahrer lassen sich bis zu sechs Nutzerprofile speichern. Die digitale Verbindung zum Sportback erfolgt mit der Audi App (my Audi), Apple Car Play oder Android Auto. Das Smartphone wird dazu in die zentrale Phone-Box gepackt, die eine Verbindung zur Autoantenne herstellt und das Handy induktiv lädt. Amazon Alexa und der Connect Schlüssel, der das Öffnen und Schließen sowie Starten per Android-Smartphone ermöglicht, sollen rasch folgen.

Kommen wir zum Herzstück des kleinen Raudis. Das Start-Paket umfasst zunächst vier Motoren. Wobei der 1.5 TFSI-Ottomotor (mit Zylinderabschaltung) in beiden Fällen 150 PS leistet und sich nur durch das Sparprogramm des 48-Volt- Systems unterscheidet, das laut Audi bis zu 0,4 Liter Verbrauchsvorteil bringen soll.

Die beiden 2.0 TDI bringen zwischen 116 PS und 150 PS auf die Straße, bei WLTP-Normverbräuchen von unter fünf Litern. Die Kraft wird entweder per Sechsgang-Handschalter oder der Siebengang S tronic (DSG) verteilt. Der Handschalter ist neu und soll beim Sparen von gut fünf Gramm CO2 pro Kilometer helfen. So ist der erste Gang sehr kurz ausgelegt, für ein rasches Anfahren, der sechste dafür sehr lang, um Drehzahl und Verbrauch niedrig zu halten. Das Doppelkupplungsgetriebe gewöhnte auf der Testrunde dem Ingolstädter weder ein leichtes Tuckern in der Stadt noch das hörbar Hochtourige auf freier Fahrbahn ab.

Ampelphasen-Erkennung

Dass der Audi öfters einfach rollen könnte, als schalten zu müssen, liegt auch an der Ampelphasen-Erkennung, die virtuell ermutigt, das aktuelle moderate Tempo beizubehalten, um sich mit der grünen Welle treiben zu lassen. Der Ampel-Assistent braucht allerdings städtische Unterstützung, wie hier in Ingolstadt, sonst verstummt der Infokanal zwischen Ampel und Auto. Nach Tatendrang liest sich die anfangs ausgewiesene Reichweite von 830 Kilometern, was nach der Testrunde und einem Verbrauch von gut über sieben Litern eher unwahrscheinlich ist. Nicht unwahrscheinlich, sondern sehr empfehlenswert ist es, auf die Dienste des Matrix- Lichtes zu setzen. Pro Scheinwerfer sorgen drei Mal fünf LED-Segmente für die perfekte Ausstrahlung. Aufpreis: 1.336 Euro.

Der 30 TDI legt in der Basis bei 25.126 Euro los, der empfehlenswerte 35 TDI startet bei 29.328 Euro, wobei der Advanced (30.168 Euro) immerhin 17-Zöller und ein paar Außen-Deko-Elemente mitbringt. Dazu das Businesspaket (USB-Anschlüsse im Fond, Navi, Phone-Box, Virtual Cockpit plus, Smartphone Interface, Tempomat; 2.353 Euro), 3-Zonen-Klimaanlage (748 Euro) und das Assistenzpaket (2.800 Euro) schon sind 36.000 Euro für einen Vertreter der Kompaktklasse locker durchbrochen. Da schadet es sicher nicht, wenn man spürbar als Premium wahrgenommen wird.

Audi A3 Sportback 35 TDI

Preis: ab 24.286 Euro (35 TFSI)R4/1.968cm³ | 110 kW/150 PS 360 Nm/1.600 U/min | 7-Gang-DSG 224 km/h | 8,4 s | WLTP 4,5 - 5 D 118 - 132 g/kmEffizienz: A+ | Euro 6 d-TempKH: 16 | TK: 23 | VK: 22 4.343 x 1.984 x 1.449 mm 380 - 1.200 LiterWartung: 30.000 km/2 JahreGarantie: 2 JahreAlle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

Autoflotte Empfehlung

A3 advanced 35 TDI: 30.168 EuroBusinesspaket: 2.353 Euro3-Zonen-Klimaanlage: 748 EuroAssistenzpaket: 2.800 EuroAlle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

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