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Polestar: Wie die Marke aus der Ein-Modell-Nische herauskommen will

30.01.2024 10:06 Uhr | Lesezeit: 3 min
Der Polestar Roadster könnte die Nummer 6 in der Modellbezeichnung tragen.
© Foto: Polestar

Erst gab es einen Sportwagen, aktuell eine Crossover-Limousine. Die schwedischen Chinesen von Polestar arbeiten aber emsig an weiteren Modellen. Nicht alle kommen wie geplant.

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Eine "legacy-free brand", diesen merkwürdigen Titel erhielt die Marke Polestar jüngst von ihrem CEO Thomas Ingenlath auf dem sogenannten Polestar-Day in Los Angeles. Dort fuhr die zum Geely-Konzern gehörende, schwedische Elektro-Marke groß auf, was die Präsentation neuer Modelle anging.

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Immerhin: Eine "vermächtnisfreie Marke", so die deutsche Übersetzung, hat es deutlich leichter, der Öffentlichkeit einen konkreten Ausblick auf die kommenden Jahre zu geben als Hersteller, die damit die Nachfrage bestehender Modelle gefährden würden.


Polestar 2 (Facelift 2024)

Polestar 2 Facelift schräg von vorn fotografiert Bildergalerie

Polestar hat derzeit nur ein Fahrzeug im Programm, den Polestar 2. Die Crossover-Limousine, positioniert in der Mittelklasse und seit 2020 im Markt, wurde bis Ende vorigen Jahres über 100.000-mal verkauft. Ein Erfolgsmodell. In den ersten neun Monaten dieses Jahres entschieden sich weitere 41.800 Käufer für den in China gebauten Schweden, ein Plus von 37 Prozent. Fürs gesamte Jahr erwartet der Vertrieb 60.000 Einheiten.

Eigentlich wollte Polestar längst ein zweites Fahrzeug im Handel haben, den Polestar 3. Das sportlich gestylte SUV im Oberklasse-Segment ist ein Schwestermodell des vollelektrischen Volvo EX90. Dass aber ehemals getätigte Ankündigungen zeitlich nach hinten geschoben werden, ist in der Branche keine Seltenheit. Erwähnt seien Porsche mit dem elektrischen Macan und Audi mit dem Q6 e-tron. Sie liegen mehr als ein Jahr hinter ihrem Plan.


Polestar Synergy

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Auch bei Polestar/Volvo war man mit Software-Entwicklungen länger beschäftigt als gedacht. Nun startet die Produktion des Polestar 3 Anfang 2024 statt in den USA zunächst in Chengdu in China. Die ersten Fahrzeuge werden im Frühsommer in Deutschland erwartet. In der zweiten Jahreshälfte soll dann das US-Werk in Ridgeville/South Carolina übernehmen und die Märkte Nordamerika und Europa mit dem Polestar 3 beliefern.

Das 4,90 Meter lange SUV basiert noch auf der SPA 2 (Scalable Product Architecture) von Volvo, einer weiterentwickelten Version der Verbrennerplattform SPA. Integriert wurde eine 111-kWh-Batterie, die über 600 Kilometer Reichweite ermöglicht.

Im Sommer 2024 soll dann der Polestar 4 auf dem deutschen Markt eintreffen und als SUV-Coupé die Lücke zwischen Polestar 2 und 3 schließen. Der Polestar 4 teilt sich allerdings nicht die Plattform mit dem Polestar 3, sondern basiert auf der SEA (Scalable Electric Architektur) von Geely. Die Basisversion fährt mit Hinterradantrieb sowie 200 kW/320 PS Leistung und soll ebenfalls über 600 Kilometer schaffen

Als Dual-Motor-Variante steht die doppelte Leistung zur Verfügung. In beiden Fällen liegt die Batteriekapazität bei 102 kWh. Besonderes Merkmal des Polestar 4: Er hat keine Heckscheibe mehr. Die Sicht regelt ein Kamerasystem. Gebaut wird das Modell zunächst bei Geely im chinesischen Hangzhou Bay, ab Mitte 2025 auch in Busan/Südkorea.


Polestar 4

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Im selben Jahr steht bei der schwedischen Marke noch der Polestar 5 auf dem Plan. Die schnittige, über fünf Meter lange Sportlimousine orientiert sich dicht an der 2020 gezeigten Studie „Precept“ und steht auf einer wiederum anderen, dritten Plattform. Sie wurde in England entwickelt, ist komplett aus Aluminium, voll recycelbar und gilt als erste „In-house“-Architektur (800 Volt) von Polestar.

Im schwedischen Göteborg entstand der dazu passende Antrieb. Der Heckmotor allein leistet enorme 450 kW. Zusammen mit dem 200 kW starken Frontmotor kommt der Polestar 5 somit auf imposante 650 kW. Das Drehmoment soll bei 900 Newtonmeter liegen.

Superschnelles Laden verspricht die Zusammenarbeit mit dem US-Elektronik-Spezialisten StoreDot. Deren Ziel heiß „100 in 5“, bedeutet: 100 „neue“ Meilen, also 160 Kilometer in fünf Minuten. Möglich werden soll dies über Silikon- anstelle der üblichen Grafit-Anoden. Produzieren werden die Schweden den Polestar 5 in China. Das neue Werk in Chongqing wird speziell auf die Fertigung von Aluminium ausgelegt.

Die steife Leichtmetall-Struktur des Polestar 5 setzen die Schweden ab 2026 auch für den Polestar 6 ein, der in derselben Fabrik entsteht. Der 2+2-sitzige Roadster mit ebenfalls 650 kW Leistung soll in nur 3,2 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren. Auf potenzielle Kunden scheint dies Eindruck zu machen.

Die auf 500 Stück limitierten Fertigungs-Slots für die Einführungsedition „Polestar 6 LA Concept edition“ waren im Nu ausgebucht. Jetzt gibt es eine Warteliste. Kosten wird der Sechser mindestens 200.000 US-Dollar.

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