"Validation Drive" nannte Opel das erste Kennenlernen des neuen Opel Corsa, der im September beim Pariser Autosalon Weltpremiere feiert. Im Beisein der Ingenieure konnte man erste Eindrücke des 1,0-Liter Ecotec-Benziners sammeln, der zusammen mit dem ebenfalls neu eingebauten manuellen Sechsganggetriebe das Herzstück der künftigen fünften Generation des erfolgreichen Kleinwagens bildet. Ziel war, die Abstimmung zwischen Dreizylindermotor, Getriebe, Lenkung und Fahrwerk zu erleben. Opel wollte nicht zu viel verraten. So blieb die endgültige Form der künftigen drei- und fünftürigen Corsa-Modelle unter der verklebten Außenfläche neugierigen Blicken verborgen, ebenso wie Details des Innenraumdesigns, welche die Sichtblenden versteckten. Genaue Angaben zu den Abmessungen und dem Gewicht gibt es ebenfalls noch nicht. Dafür steht fest, dass man den Corsa ab Ende August bestellen kann. Die Auslieferung startet gegen Ende des Jahres.
Dass dieser Corsa vermutlich leichter als sein seit 2006 gebauter Vorgänger wird, dafür dürfte der 1,0-Liter Benzindirekteinspritzer in Voll-Alu-Bauweise sorgen. Mit ihm startet Opel eine Motoroffensive: 13 neue Triebwerke in den nächsten Jahren. Von den zwei Ausbaustufen dieser neuen Dreizylinder-Generation war für die Prüffahrten zunächst nur die größere mit 115 PS dabei. Der kleinere leistet 90 PS.
Drei-Kammerstück spielt auf
Aus einem Trio von Brennkammern schöpft der Kleinwagen mit seinen 115 PS genügend Kraft, um sich nicht vor den Vierzylindern verstecken zu müssen. Mit einem Drehmoment von 170 Newtonmetern punktet der aufgeladene Benzindirekteinspritzer sogar gegenüber den größeren Saugmotoren. Er hat nicht nur Durchzugskraft im unteren Drehzahlbereich, er ist auch erstaunlich vibrations- und geräuscharm. Auch die Abstimmung zwischen Motor und Getriebe ist gelungen: die manuelle Sechsgangschaltung ist kurz und schlüssig.
Der neue Corsa soll Maßstäbe setzen, teilte Opel vollmundig mit. Schließlich sind beispielsweise mit VW Polo, Ford Fiesta oder Peugeot 207 genügend Konkurrenten am Markt. Nicht nur wirtschaftlicher soll er sein, sondern gesteigerten Fahrkomfort bieten. Ein Anspruch, den beide Fahrwerksvarianten einlösen. Die sportliche Variante blieb auch bei Kurvenfahrten stabil, neigte wenig zum Untersteuern und war angenehm straff. Die Standardausführung ist etwas weicher.
25 Prozent aller Opel-Kunden entscheiden sich für einen Corsa. Damit das so bleibt, wirbt auch die jüngste Generation des Bestsellers mit allerlei Attraktionen ohne die ein Kleinwagen heute nicht mehr attraktiv ist: ein neues Infotainmentsystem, das sich am Adam anlehnt, und neue Fahrerassistenzsysteme, über die man bei Opel noch schweigt. (sp-x/kak)