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Neuzulassungen: Plug-in-Hybride in der Krise

16.10.2018 10:00 Uhr
Mitsubishi Outlander Plug-In-Hybrid
Plug-in-Hybride: In Deutschland sank die Zahl der Neuzulassungen um 24 Prozent gegenüber dem Vormonat.
© Foto: Mitsubishi

Durch die neue strengere Verbrauchsmessung hat der Plug-in-Hybridantrieb seinen größten Vorteil verloren: die staatlichen Kaufanreize. Dies äußert sich auch in den Zulassungszahlen.

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Von Holger Holzer/SP-X

Der Boom der Plug-in-Hybridmodelle ist erst einmal vorbei. Nach jahrelangem Wachstum gab es im September einen empfindlichen Dämpfer für die Doppelmotorautos mit Steckdosenanschluss: In Deutschland sank die Zahl der Neuzulassungen um 24 Prozent gegenüber dem Vormonat, während die reinen Elektroautos weiter zulegten. Die Zahlen für Gesamteuropa liegen noch nicht vor – doch sie dürften in eine ähnliche Richtung weisen.

Grund für die Krise der Plug-in-Hybride ist die Einführung des Verbrauchs-Messverfahrens WLTP Anfang September. Der neue Standard gilt als strenger und realistischer als die zuvor geltende NEFZ-Norm und führt in der Regel zu einem Anstieg der Normverbrauchswerte von Pkw. Auch die Plug-in-Hybride schneiden meist weniger gut ab als zuvor. Und dort liegt das Problem: Um sich in Deutschland und vielen anderen europäischen Staaten für Elektroautoprämien oder Steuerboni zu qualifizieren, muss ihr CO2-Ausstoß unterhalb von 50 Gramm pro Kilometer liegen, was in etwa einem Normverbrauch von 2,1 Liter Benzin auf 100 Kilometern entspricht. Gleichzeitig ist in vielen Fällen eine elektrische Reichweite von mindestens 50 Kilometern nötig. Seit der WLTP-Einführung nehmen viele Modelle diese Hürden nicht mehr.

Von einst 42 geförderten Modellen sind nur noch 13 übrig

Das deutsche Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, zuständig für die Auszahlung der Umweltprämie, hat aus diesem Grund Anfang September zwölf Plug-in-Hybridmodelle von der Liste der förderfähigen Fahrzeuge gestrichen, für weitere 17 Fahrzeuge gibt es nur noch unter bestimmten Bedingungen Geld. Unterm Strich sind von den einst 42 geförderten Modellen nur noch 13 übrig. Die übrigen werden für den Kunden nun 3.000 Euro teurer – so viel Geld schossen vorher Staat und Hersteller beim Kauf bei.

Im europäischen Ausland sieht es ähnlich aus. Das Branchenblatt "Automotive News" berichtet, dass neun der zehn meistverkauften Plug-in-Hybride sich nicht mehr für die europäischen Förderprogramme für sogenannte "Ultra Low Emission"-Modelle qualifizieren. Großbritannien streicht ab November gar die PLug-in-Hybrid-Förderung komplett. Viele der Fahrzeuge wurden von den Herstellern aus diesem Grund vom Markt genommen, darunter vor allem Autos deutscher Hersteller wie VW Passat GTE, Porsche Panamera Hybrid und Mercedes C-Klasse.

In den kommenden Monaten dürfte die Zahl der Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden weiter einbrechen – entweder weil die Autos nicht mehr verfügbar sind oder weil sie finanziell schlicht unattraktiv geworden sind. Das Comeback der Antriebstechnik hat aber im Hintergrund bereits begonnen, die Hersteller arbeiten an aktualisierten Varianten, die die 50-Gramm-Grenze dann wieder unterbieten. Die Lösung heißt hierbei: größere Batterien. Denn je weiter das Auto im E-Modus kommt, desto weniger Normstrecke muss es im Benzinbetrieb zurücklegen – und desto weniger CO2 wird ausgestoßen.

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