Die wieder steigenden Zulassungszahlen für neue Diesel-Autos sind nach dem Ergebnis einer Studie auch auf Sonderrabatte der Hersteller zurückzuführen. Vor allem VW-Händler böten ihren Kunden zusätzliche Preisnachlässe an, stellte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer in der März-Ausgabe seiner regelmäßigen Rabattstudie fest. In Stuttgart gilt von diesem Montag an auch für die Bewohner der Stadt ein Fahrverbot für ältere Dieselautos. Ein großer Teil der Lieferfirmen in Deutschland will auf Fahrzeuge mit anderen Antriebsarten umsteigen - das ergab eine Umfrage der Münchner Messe.
Dudenhöffer berichtete, auf den einschlägigen Internet-Portalen werde zum Beispiel ein Golf Variant in der Diesel-Ausführung mit einem Rabatt von 28,8 Prozent auf den Listenpreis angeboten, während ein vergleichbarer Benziner nur 14,7 Prozent günstiger sei als auf der Liste. Etliche Hersteller haben auch ihre Abwrack- oder Eintauschprämien an den Erwerb eines neuen Diesel-Autos gekoppelt. Diese Angebote litten allerdings unter den geringen Restwerten der gebrauchten Diesel, die eingetauscht werden sollen, so die Studie.
Die Münchner Messe befragte knapp 2.700 Fuhrunternehmen nach ihren Plänen. Demnach wollen 41 Prozent von ihnen Fahrzeuge mit alternativem Antrieb anschaffen. Anlass sei die Sorge, dass der Dieselmotor über kurz oder lang aus den Städten verbannt werden könnte. Gut ein Viertel der Unternehmen (28 Prozent) gab an, dass Diesel-Fahrverbote ihre Profitabilität gefährdeten. Als alternative Antriebe kommen in der Logistikbranche bislang hauptsächlich Erdgas- und Elektromotoren für kleinere Lieferfahrzeuge und Transporter zum Einsatz.
Diesel-Fahrverbot in Stuttgart
Das Stuttgarter Diesel-Fahrverbot galt bisher nur für Auswärtige, nicht für die Einwohner der Stadt. Jetzt dürfen auch diese nicht mehr mit älteren Diesel-Fahrzeugen der Abgasnorm Euro 4 oder schlechter innerhalb der Stadtgrenzen fahren. Neuere Autos mit einem Euro-5-Diesel sind bislang nicht betroffen. Mitte des Jahres will das Land Baden-Württemberg prüfen, ob sich das ändern muss. Noch versucht es aber, das zu verhindern.
Ende Februar waren in Stuttgart rund 18.500 Diesel-Autos mit der Abgasnorm Euro 4 oder schlechter registriert. Doch nicht für alle davon gilt nun das Fahrverbot. Denn für Besitzer von Euro-4-Dieseln gibt es zahlreiche Ausnahmen, unter anderem für den Lieferverkehr, Handwerker sowie für Krankenwagen, Polizei und Katastrophenschutz. (dpa)