Das Coronavirus hat den deutschen Automarkt im März auf Talfahrt geschickt. Die deutlichsten Auswirkungen der Pandemie-Beschränkungen zeigten sich nach einer Auswertung von Dataforce bei den Fahrzeugvermietern, deren Zulassungen um 57,4 Prozent auf 18.101 Einheiten einbrachen. Die Marktbeobachter erwarten, dass der Branche weitere Verluste ins Haus stehen. Infolge der Kontaktsperren, aber auch der Befürchtung potenzieller Kunden, sich möglicherweise in einem Mietwagen anzustecken, werde es wohl in den nächsten Monaten kaum noch Buchungen geben, sagte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies in Frankfurt.
Durch die Schließung vieler Verkaufsräume und Zulassungsstellen stand auch der Autohandel im Berichtsmonat auf der Bremse. Die Eigenzulassungen erreichten nur noch ein Volumen von 32.464 Autos. Das waren 52,5 Prozent weniger als im März 2019. Im Fahrzeugbau lag das Minus bei 31,7 Prozent auf 19.826 Einheiten.
Flotte schneidet etwas besser ab
Etwas besser verlief der vergangene Monat im Flottenmarkt mit 62.792 neuen Firmenwagen. Das hatte bereits eine Dataforce-Umfrage unter Fuhrparkverantwortlichen angedeutet, wonach die Unternehmen bislang nur wenige Bestellungen storniert haben. "Der Rückgang um 22,3 Prozent im März dürfte daher noch hauptsächlich auf Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit und Zulassung von Firmenwagen zurückzuführen sein", so Kibies.
Das Geschäft mit Privatkunden gab um 34,4 Prozent auf 81.936 Pkw ab. Da die meisten im März zugelassenen Pkw schon Monate zuvor bestellt und produziert worden sein dürften, liegt vermutlich auch hier die Hauptursache in geschlossenen Showrooms und Zulassungsämtern. Der eigentliche Nachfragerückgang werde erst in den nächsten Monaten sichtbar werden, hieß es.
Insgesamt war der deutsche Pkw-Markt um 37,7 Prozent auf nur noch 215.119 Autos geschrumpft. Statistikern zufolge war dies der prozentual drittgrößte Einbruch aller Zeiten. (rp)