Die bevorstehende Kappung der E-Auto-Förderung im gewerblichen Bereich hat dem Flottenmarkt im August einen kräftigen Schub verpasst. Die Zahl der neuen Firmenwagen stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 56,3 Prozent auf 104.755, wie der Branchebeobachter Dataforce mitteilte. Dadurch habe sich für den Kanal auch die Serie von sieben Wachstumsmonaten in Folge fortgesetzt.
Der Zuwachs war so groß, dass das Flottensegment einen neuen Rekord-Anteil aufstellte. "Firmenwagen machten im August ganze 38,3 Prozent des Marktes aus – so einen Wert gab es für den Kanal bis dato noch nie", sagte Dataforce-Experte Julian Litzinger.
Die Änderungen bei den Förderbedingungen ab September führten auch dazu, dass die weiteren gewerblichen Kanäle ebenfalls deutlich wuchsen. Bei den Autovermietern gab es demnach ein Plus von 53,7 Prozent auf 28.927 Einheiten. Auch Fahrzeughandel- und Bau drehten mit 40.021 (plus 44,5 Prozent) und 15.974 Fahrzeugen (plus 34,7 Prozent) im August stark an der Zulassungsschraube. Im Privatmarkt lag das Wachstum bei 13,5 Prozent auf 83.738 Neuwagen.
Top Ten Flottenzulassungen August 2023
BildergalerieNeuzulasungen: Elektro-Spitzen
Wie groß die Vorzieheffekte letztendlich waren, zeigt ein Blick auf die Wachstumsraten der batterieelektrischen Autos (BEV) in den einzelnen Segmenten. Flotten sowie Hersteller und Handel vervierfachten laut Dataforce ihre Stromer-Neuzulassungen. Noch extremer war es im Vermieterkanal, wo sich die Elektrozulassungen gegenüber August um den Faktor 9 erhöhten. Zum Vergleich: Im Privatmarkt, welcher nicht vom Förder-Aus betroffen ist, lag der Zuwachs nur bei 21 Prozent.
Neuzulassungen: Markt "über natürlichem Volumen"
Der Einfluss der neuen Elektroautos sorgte nach den Berechnungen in drei von vier gewerblichen Kanälen auch für Rekordmarktanteile von BEV an den Kraftstoffarten. Die Autovermieter lagen dabei mit 37,4 Prozent am höchsten – gefolgt von den Flotten mit 36,9 Prozent und den Autohändlern mit 31,4 Prozent.
"Angesichts des massiven Zuwachses an elektrischen Pkw im gewerblichen Markt in diesem und letztem Monat lag der Markt über seinem natürlichen Volumen", betonte Litzinger. "Daher erwartet Dataforce einen starken Einbruch des Marktes in den folgenden Monaten, in denen die vorgezogenen Käufe dann fehlen."