Der Russische Löwenzahn könnte in der Zukunft eine größere Rolle in der Autobranche spielen, als es die unauffällige Optik der Pflanze vermuten lässt. In den Wurzeln und dem Milchsaft des Gewächses findet sich nämlich hochmolekularer Kautschuk oder auch Latexsaft – der gleiche Gummi-Grundstoff, der bisher aus dem Regenwald kommt. Continental hat in seinem neuen, "Taraxagum" getauften Labor in Anklam nun die ersten Maschinen für die Extraktion von Kautschuk aus Löwenzahnwurzeln installiert. Im Spätherbst soll die Gewinnung starten.
Auf 50 Quadratmetern bringt es die Technik auf ein Gewicht von rund 40 Tonnen. Hier soll die nachhaltige Alternative zu Kautschuk aus dem Regenwald serienreif gemacht werden. Schon 2016 fertigte Continental einen Winterreifen mit einem Teststreifen aus Löwenzahn-Kautschuk. Der Umstieg auf Löwenzahn bietet mehrere Vorteile. Die Pflanze ist weniger anspruchsvoll als Kautschukbäume und kann daher in viel mehr Gebieten angebaut werden. So lässt sich auch eine Menge CO2 beim Transport einsparen. In drei bis acht Jahren soll die Technik serienreif sein. (SP-X)