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Neue Dataforce-Prognose: So wird sich der europäische Automarkt 2022 entwickeln

16.12.2021 13:00 Uhr
Neue Dataforce-Prognose: So wird sich der europäische Automarkt 2022 entwickeln
Die Chipkrise wird auch 2022 die Autowelt beschätigen.
© Foto: Arsdigital/Fotolia

Auch 2022 wird die Nachfrage deutlich stärker sein als das Angebot – was spürbare Auswirkung auf den Autohandel und die Flotten haben wird. Grund zu Optimismus gibt es aber auch.

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Trotz Unsicherheiten erwartet Dataforce 2022 steigende Autoverkäufe auf dem europäischen Markt. Laut einer aktuellen Prognose der Frankfurter Branchenbeobachter sollen im kommenden Jahr rund 12,6 Millionen Pkw in Europa neu zugelassen werden. Im Vergleich zu 2021 wäre das eine Steigerung um 8,9 Prozent. Gründe seien ein leichter Anstieg der Fahrzeugproduktion in der ersten Jahreshälfte sowie ein stärkeres Wachstum im zweiten Halbjahr, hieß es.

Aus Sicht der Experten wird sich der Privatmarkt dabei etwas stärker entwickeln als die gewerblichen Neuzulassungen. Zwar geht Datafoce bei Firmenwagen von einem deutlicheren Wachstum aus –  Autovermieter, Hersteller und Handel dürften aber weiterhin nur eingeschränkt beliefert werden können werden.

"Auch wenn die Talsohle durchschritten ist, 2022 bleibt die Fahrzeugproduktion der Flaschenhals. Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot. Daher werden die Hersteller auch 2022 ihren Fokus auf margenstarke Verkäufe richten", erklärte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies. Großkunden wie Autovermieter oder die großen Flottenbetreiber bekämen weniger Rabatte, und die Eigenzulassungen von Hersteller und Handel würden weiter eingeschränkt.

Wachstum bei E-Autos verlangsamt sich

Elektrofahrzeuge werden im nächsten Jahr ihren Marktanteil weiter ausbauen. Das Wachstumstempo verlangsamt sich den Angaben zufolge aber. Kibies: "Wir rechnen damit, dass BEV, PHEV und HEV zusammen nur 3,5 Prozentpunkte Marktanteil dazugewinnen können. Die verbesserte Liefersituation bei den Halbleitern erlaubt den Herstellern, wieder mehr Benzin- und Dieselfahrzeuge zu produzieren." Durch die weiter steigenden EV-Anteile müssten sich die Hersteller außerdem weniger Sorgen um ihre CO2-Ziele machen.

Gleichzeitig wird es schwieriger, zusätzliche Kunden zu gewinnen. Im Premiumbereich fahren schon viele Käufer elektrisch. Bei kleinen und kompakten Pkw ist der Aufpreis der BEV aber noch relativ hoch und die Reichweiten geringer, gleichzeitig reduzieren einige Länder ihre EV-Förderung.

Julian de Groot, Head of Sales, Product and Marketing bei Dataforce, ergänzte: "Wir werden ein sehr seltsames Jahr 2022 erleben, das wohl durch die Chip-Knappheit im ersten Halbjahr beeinflusst werden wird. Die Marktanteile der Marken könnten ungewöhnliche Schwankungen zeigen, abhängig davon wer sich einen Zugang zu Chips und Akkus sichern kann. Der EV-Zug wird weiterfahren, aber aufgrund der fehlenden Infrastruktur auf Hindernisse stoßen. (…) Eine Sache, die wir sagen können, ist, dass die gefahrenen Kilometer pro Person in den kommenden Jahren relativ niedrig bleiben werden." (tibü)

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