Die Auseinandersetzung zwischen dem Taxigewerbe und Daimler geht weiter. Der Konzern geht gegen die einstweilige Verfügung vor, die die Taxi-Auto-Zentrale Stuttgart gegen die Daimler-Tochter "MyTaxi" erwirkt hat. "Der Verhandlungstermin am Stuttgarter Landgericht ist am 1. Juni", sagte Murat Arslan, Vorstandsvorsitzender der Taxi-Zentrale, den "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstag). Ein Gerichtssprecher bestätigte dies auf Anfrage.
"MyTaxi" hatte bundesweit und international mit Rabatten für Kunden von 50 Prozent geworben. Die Stuttgarter Taxi-Zentrale ließ dies gerichtlich unterbinden, weil sie glaubt, die Aktion verstoße gegen das Personenbeförderungsgesetz. In Deutschland gelten feste Tarife für Taxifahrten. Die Stuttgarter Vermittlungszentrale bekommt dabei inzwischen bundesweit Verstärkung. "Bei uns melden sich viele andere Taxi-Zentralen, die sich der Klage anschließen wollen", sagte Arslan dem Blatt. Die Branche befürchtet bundesweit, dass Aktionen wie die von "MyTaxi" die herkömmlichen Vermittlungszentralen Kunden kosten und die Strukturen des Gewerbes zerstören.
Unterdessen änderte "MyTaxi" erneut das Preismodell. Ab 1. Juli sollen die Fahrer wieder einen festen Prozentbetrag von sieben Prozent als Vermittlungsgebühr an die Daimler-Tochter zahlen. Seit 2014 konnten Fahrer in einem Auktionsmodell zwischen drei und 15 Prozent bieten, um eine Fahrt zugesprochen zu bekommen. Das Modell habe sich zwar bewährt, teilte "MyTaxi" mit. "Es wurde jedoch von einem Großteil unserer Fahrer und Unternehmer negativ wahrgenommen." (dpa)