Der Großteil der Stadtbewohner in Europa leidet weiterhin unter einer schlechten Luftqualität. Wie aus einer neuen Studie der Europäischen Umweltagentur EEA hervorgeht, lebten 2020 rund 96 Prozent der städtischen Bevölkerung der EU mit Feinstaubwerten oberhalb des WHO-Grenzwerts. Zu hohen Stickoxid-Konzentrationen (NOx) waren 89 Prozent ausgesetzt. Die EU-weit höchste durchschnittliche Belastung mit dem Gas gab es in Deutschland. Bei den Feinstaubwerten landetet die Bundesrepublik im Mittelfeld, besonders hoch waren die Belastungen in Italien und Osteuropa.
Im Vergleich mit dem Vorjahr hat sich die Luftqualität jedoch vielerorts verbessert. Die Corona-Lockdowns hätten zu einem Rückgang im Straßen- und Schiffsverkehr gesorgt. In vielen Großstädten Frankreichs, Italiens und Spaniens seien die Stickoxidwerte um bis zu einem Viertel gesunken. Trotz des positiven Trends seien Überschreitungen der europäischen Luftqualitätsnormen in der gesamten EU aber weiterhin üblich.
Die EEA orientiert sich an den unverbindlichen WHO-Grenzwerten, die bei den meisten Schadstoffen deutlich strenger ausfällt als die geltenden EU-Grenzwerte. Würde man letztere zugrunde legen, würden elf Prozent der Stadtbevölkerung unter zu hohen Feinstaubwerten und ein Prozent unter zu hohem NOx-Gehalt leiden.
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