Der Einstieg des chinesischen Autobauers Leapmotor in den deutschen Markt wird immer konkreter. Wie Joint Venture-Partner Stellantis am Donnerstag in Rüsselsheim mitteilte, verantwortet Martin Resch ab sofort die Deutschland-Aktivitäten von Leapmotor International. Als neuer Country Leapmotor Brand Manager soll der 47-Jährige für einen erfolgreichen Start der Elektroauto-Marke sorgen.
Resch arbeitet seit Ende der 1990er Jahre in der Automobilindustrie – zuerst im Handel, 2006 kam er zu Opel und durchlief in den vergangenen Jahren unterschiedliche Funktionen in den Bereichen Service und Händlernetz. Zuletzt war er für den strategischen Ausbau der Netze aller Stellantis-Marken in der deutschen Vertriebsorganisation zuständig.
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"Mit Martin Resch wird sich ein ausgewiesener Handelsexperte mit dem Marktstart von Leapmotor International in Deutschland befassen", sagte Stellantis Deutschland-Chef Lars Bialkowski. "Wir sind zuversichtlich, dass er dieses wichtige Zukunftsprojekt erfolgreich vorantreiben und den Grundstein für die erfolgreiche Einführung der Marke legen wird."
Erst im Mai dieses Jahres hatten Stellantis und Leapmotor die Gründung des Gemeinschaftsunternehmen Leapmotor International B.V. abgeschlossen. Bereits ab Oktober soll der Elektro-Kleinstwagen T03 bei ausgewählten Händlern erhältlich sein, kurze Zeit später auch das Mittelklasse-SUV C10. Aktuell befinden sich die ersten Fahrzeuge auf dem Schiff von China aus nach Europa. Künftig läuft der T03 auch in Polen vom Band.
Mit dem Stadtflitzer will der Stellantis-Konzern sein Elektroangebot preislich nach unten weiter ausbauen, wie Bialkowski im Juli erklärt hatte. Genaue Preise für den Fünftürer mit rund 265 Kilometern Reichweite sind noch nicht bekannt, ein Start deutlich unterhalb des mindestens 23.300 Euro teuren Konzernbruders Citroën e-C3 ist aber wahrscheinlich.
Der Vertrieb der Leapmotor-Modelle läuft über das weit verzweigte Händlernetz des Konzerns. Bewerben konnten sich Betriebe aller Marken, spezielle Vorgaben gab es nicht. Das Interesse aus der Händlerschaft bezeichnete Bialkowski als groß. "Wir sind sehr, sehr zuversichtlich, dass wir mit der Standortwahl, die wir in Abstimmung mit unseren Händlern getroffen haben, an den richtigen Punkten in Deutschland vertreten sein werden."
Neben Deutschland laufen derzeit auch die Vorbereitungen für die Markteintritte in Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien, Portugal, Belgien, Griechenland und Rumänien. Über die Stellantis-Vertriebskanäle will Leapmotor International bis zum Jahresende europaweit 200 Verkaufsstellen aufbauen. 2026 sollen es dann 500 sein. Parallel dazu sollen in den kommenden drei Jahren weitere Leapmotor-Modelle den Weg nach Europa finden.