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Kraft der Gemeinschaft

30.04.2013 12:02 Uhr
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Teil 4: Das Deutsche Rote Kreuz | Die Tochtergesellschaft DRK-Service schließt hierzulande Rahmenverträge mit Autoherstellern und Dienstleistern – mit klarem Maßstab und unterschiedlichen Ergebnissen.

— Die Einrichtungen und Verbände im Deutschen Roten Kreuz (DRK) müssen sich regelmäßig mit dem Einkauf von Waren beschäftigen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Dazu gehören auch Einsatzfahrzeuge für die verschiedenen Dienste. Die Recherchen nach dem besten Angebot kosten allerdings viel Zeit.

Ulrich Starz, Geschäftsbereichsleiter der DRK-Service, hat deshalb ein Ziel: Sobald ein Verantwortlicher über den Einkauf nachdenkt, soll ihm als Erstes die DRK-Tochtergesellschaft als Ansprechpartner in den Sinn kommen. Denn sie verhandelt unter anderem bundesweit gültige Rahmenverträge mit Autoherstellern und Dienstleistern, die allen Stellen zur Verfügung stehen.

Dorthin soll sich der Regionalverantwortliche wenden und die Möglichkeiten der internen Einkaufsportale ausschöpfen. „Dadurch können die Verbände in der Regel günstiger einkaufen und auch bei den Prozesskosten deutlich sparen, da stunden- oder tagelange Recherchen wegfallen“, sagt Starz.

Bei rund 25.000 Fahrzeugen inklusive Motorrädern und Anhängern laut letzten Erhebungen des DRK ergibt sich ein enormes Einsparpotenzial. Das haben viele Träger erkannt, weshalb sie immer häufiger die zentralen Dienste nutzen.

Bundesweite Rahmenverträge | Nichtsdestotrotz sind und bleiben die Verbände und Organisationen selbstständig in ihrer Beschaffung. Damit auch alle über die Angebote der DRK-Service informiert sind, setzt Starz auf eine Kommunikation über vielfältige Kanäle wie interne Zeitschriften, Mailings zu Neuerungen, eine interne Wissensbörse oder Online-Plattformen für den Einkauf.

„Je mehr auf die Angebote zugreifen, desto besser. Unsere Arbeit ist es, das Gesamtvolumen als gewichtiges Argument in die Verhandlungen zu werfen“, konstatiert Starz. Den Freiraum der örtlichen Stellen hält er dennoch für wichtig. Schließlich können sie manchmal weitere Nachlässe beim Händler herausholen.

Nach Erfahrung von Starz gelingt dies hauptsächlich am Ende des Jahres, wenn das Autohaus noch Stückzahlen generieren will, oder bei allgemein schwächerer Nachfrage.

Das Höchste, was das DRK dadurch an Rabatten bisher erhalten hat, sind 48 Prozent. In der Regel bewegen sich die Nachlässe jedoch in einer Spanne zwischen 20 und 30 Prozent.

Für die Hilfsorganisation zählt jeder Euro, da die Fahrzeuge überwiegend gekauft und über die Händler vor Ort oder Verwertungsgesellschaften wieder vermarktet werden. „Die Haltedauer beläuft sich sicherlich auf fünf Jahre und mehr. Viele Spezialfahrzeuge werden gefahren, bis sie auseinanderfallen, oder gehen an Rot-Kreuz-Gesellschaften in anderen Ländern, wo sie gebraucht werden“, sagt der Bereichsleiter.

Die bundesweiten Rahmenverträge der DRK-Service bilden folglich das gemeinsame Fundament. Dieses hat Starz sukzessive ausgebaut. Heute zählt er alleine im Bereich Fahrzeugbeschaffung Rahmenverträge mit 16 Automobilherstellern, mit den drei Tankkartenanbietern Aral, DKV und Shell, mit dem Autovermieter Europcar, der Werkstattkette A.T.U sowie Euromaster als Räder-/Reifen-Dienstleister. Und die meisten verhandelt der Geschäftsbereichsleiter Beschaffung jedes Jahr neu.

Eine Prämisse, um überhaupt in die engere Auswahl als Partner zu kommen: Die Flächenabdeckung muss möglichst hoch sein. Der Geschäftsbereichsleiter begründet: „Sobald der Anbieter zu weit weg ist, kann und wird er von den regionalen Stellen oft nicht mehr genutzt. Das gilt vor allem für Reparaturen, da die Fahrzeuge schnell wieder einsatzbereit sein müssen.“

Individuelle Ansprüche | Zusätzlich konzentriert sich die DRK-Service auf wenige Lieferanten, um ein größeres Volumen und damit bessere Konditionen zu erzielen. In der Praxis ist das jedoch eine Herausforderung, weil sich unterschiedliche Hersteller und Modelle im Einsatz bewährt haben. Die Verbände halten dann an der jeweiligen Marke und den Fahrzeugen fest.

Generell scheint Volkswagen die Bewährungsproben am häufigsten zu bestehen. Der Konzern hat mit seinen Marken – insbesondere VW, VW Nutzfahrzeuge, Seat und Skoda – in den Analysen des DRK einen Anteil von rund 35 Prozent an den Fahrzeugen erreicht. „Sie geben zwar nicht die höchsten Nachlässe, trotzdem haben sie mit rund 1.200 Neuwagen in 2012 die meisten nachvollziehbaren Bestellungen ausgemacht“, so Starz. Diese Zahl hat er anhand der abgerufenen Berechtigungsscheine ermittelt.

Bei anderen Herstellern wie Ford und Opel gibt es solche Zahlen nicht, sie liegen aber nach DRK-Schätzungen im dreistelligen Bereich. Gleiches gilt für Renault.

Einen separaten Weg geht das DRK im Rettungsdienst. Da diese Sparte bei den Herstellern im Segment „Behörden und Einsatzfahrzeuge“ mit entsprechend guten Konditionen angesiedelt ist, gibt es hier nur Direktgeschäft. Daher sind etwa bei den Notarztfahrzeugen auch Modelle der oberen Mittelklasse von Premiummarken wie Audi und BMW zu finden.

Im Fuhrpark der anderen DRK-Bereiche ist diese Fahrzeugkategorie die große Ausnahme. Hier sind vor allem Kleinwagen für die Pflegedienste wie der VW up mit unterschiedlichen Benzin- und Dieselmotorisierungen oder Transportervarianten des Ford Transit, Mercedes-Benz Sprinter, VW Crafter und T5 für den Kranken- und Behindertentransport im Einsatz.

Wie die Konfiguration genau aussieht, entscheidet jeder Dienststellenleiter selbst. „Aus diesem Grund haben manche Verbände beispielsweise in jedem Fahrzeug eine Sitzheizung, während andere ihre Dienstwagen ganz spartanisch ausstatten“, erzählt Starz. Unabhängig davon macht er sich bestimmte Aktionen und Ausstattungspakete der Hersteller zunutze und informiert alle über die aktuellen Angebote.

In der Regel werden die Fahrzeuge aber vor Ort individuell konfiguriert. Das ist auch der Grund, weshalb Starz keine Rahmenverträge mit den Aus- und Umbauspezialisten wie Ambulanz Mobile, AMF Bruns, Binz, Strobel & Co. geschlossen hat respektive schließen kann, obwohl sie regelmäßig in Anspruch genommen werden.

Verstärktes Einkaufspooling | In Zukunft will das DRK den Einkauf bei den Herstellern noch mehr bündeln. Dazu will Starz durch gezielte Abfragen bei den Verbänden und Einrichtungen die Kontingente über die jeweiligen Marken und Fahrzeuge zusammenfassen und mit dem Volumen in die Verhandlungen gehen. „Wenn wir das nochmals verstärken können, erhalten wir sicher noch weitere x Prozent als Nachlass“, resümiert Starz. | Annemarie Schneider

Fuhrpark | Auf einen Blick

25.000 Fahrzeuge (inkl. Motorräder + Anhänger)

Rahmenverträge über DRK-Service mit 16 Autoherstellern, nach letzten möglichen Auswertungen: ca. 35 Prozent Anteil von VW (VW, VW Nutzfahrzeuge, Seat + Skoda)

Rahmenverträge u. a. auch mit drei Tankkartenanbietern (Aral, DKV, Shell) sowie A.T.U, Euromaster und Europcar

Kfz-Versicherung – Funk-Gruppe in Hamburg als Makler der zentrale Ansprechpartner: Abschluss jeweils individuell nach regionalem Bestand und Risiken

Gefragte Modelle: v. a. Kleinwagen wie VW up (Benziner und Diesel) und Transporter wie Ford Transit, Mercedes-Benz Sprinter und VW Crafter

Fahrzeuge meist gekauft, Remarketing über die Ortsverbände mittels Verwertungsgesellschaften oder Online-Plattformen sowie Weitergabe bei Bedarf an RK-Gesellschaften in anderen Ländern

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) | In Kürze

Die Bewegung, die dieses Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert, ist mit nationalen Gesellschaften in über 180 Ländern die größte humanitäre Organisation der Welt. Hierzulande ist das DRK nach föderalem Prinzip aufgestellt und mit dem Generalsekretariat in Berlin, 19 Landesverbänden, rund 480 Kreisverbänden und etwa 4.600 Ortsverbänden aktiv. Zudem gibt es etwa den Verband der Schwesternschaften mit bundesweit 33 DRK-Schwesternschaften. Daneben werden Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kindergärten, Alten- und Pflegeheime sowie Unternehmen wie die 1965 gegründete DRK-Service GmbH als Dienstleister betrieben.

Dadurch vereinen sich rund 13.000 einzelne Organe und Gesellschaften unter dem Dach des DRK. Die Dienstleistungen umfassen Wasser- und Bergwacht, Bereitschaften wie für den Katastrophenschutz und Sanitätsdienst bei Veranstaltungen, das Jugendrotkreuz, die Aus- und Weiterbildung in der Pflege sowie die Blutversorgung, Rettungsdienst, Integrationshilfe, Alten-, Kinder-, Jugend-, Familienhilfe sowie Kranken- und Behindertendienste. In Deutschland engagieren sich hierfür unter anderem rund 400.000 ehrenamtliche Helfer und 3,5 Millionen DRK-Mitglieder.

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