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Japan-Krise: Folgen für Autobauer nicht absehbar

30.03.2011 14:53 Uhr
Japan_Erdbeben
© Foto: AP/dapd

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Der Stolz des Produktions-Landes Japan dürfte noch lange von Nachbeben erschüttert werden: Gerade die Autobauer ächzen unter den Folgen von Erdbeben, Tsunami und Atom-Krise. Abschätzbar sind die Folgen noch längst nicht. Ein Überblick: Zwar hat das Erdbeben keine Auto-Produktionsstätte komplett zerstört. Ernsthafte Probleme sind aber die zeitweisen Stromabschaltungen, fehlende Zulieferteile und die bedrückende persönliche Lage der Beschäftigten, wie Analyst Tadashi Usui von der Ratingagentur Moody's sagt. Moody's sieht die Autobranche stärker als die Elektrobranche betroffen, weil sie auf eine breitere Zulieferbasis angewiesen ist. Die Hersteller rechnen bisher mit einem Produktionsausfall von mehr als 365.000 Fahrzeugen. Künftige Risiken Die Verwundbarkeit japanischer Autobauer liegt für Moody's in ihrer Finanzausstattung: Vor allem die Bonitätseinstufungen von Toyota und Yamaha seien weniger gut, die von Nissan und Honda etwas besser. Toyota sei gerade erst dabei gewesen, sich von der Rückrufwelle des Jahres 2010 zu erholen. Jetzt dürften höhere Preise für Strom und Zulieferteile die Gewinne schmälern. Unklar ist, wie stark sich die Energieprobleme auswirken: Laut der Zeitung "Asahi" erwägen die Auto-Hersteller, ihre Gesamtproduktion wegen des Strommangels auf 70 bis 80 Prozent des Vorkrisenniveaus zu senken. TOYOTA: Seit Anfang dieser Woche läuft in zwei Toyota-Werken die Fertigung des Prius und zweier Lexus-Modelle wieder. In den anderen zehn Montagewerken ruht die Produktion noch mindestens bis zum 11. April. Bei etwa 500 elektronischen Bauteilen und Kunststoffkomponenten stocke die Zulieferung. "Wir mussten die Werke weiterhin anhalten, weil es noch immer relativ wenig Strom gibt und auch die Transportwege noch nicht frei sind", sagte ein Sprecher der dpa. Auch die Strahlenbelastung verzögere die Produktionsaufnahme. Insgesamt dürfte die Toyota-Produktion im März nicht einmal die Hälfte des Vorjahresniveaus erreicht haben. Toyota-Lager in Europa noch gut gefüllt Lieferengpässe seien in Europa noch nicht zu spüren. "Die Lager in Europa sind noch gut gefüllt." In den nächsten vier bis fünf Wochen könnte es Engpässe bei einzelnen Produkten geben. Allerdings werden mehr als drei Viertel der in Europa abgesetzten Toyota-Fahrzeuge auch in Europa hergestellt. HONDA: Der zweitgrößte japanische Autobauer hält drei seiner Produktionsstätten weiter geschlossen. Zwei sollen am 3. April wieder starten. Eine dritte in der Krisenregion werde wohl erst in mehreren Monaten wieder komplett laufen. NISSAN: Der Autobauer will der AKW-Katastrophe nicht weichen: Eine Luxusauto-Fabrik in Iwaki (Präfektur Fukushima) soll bereits Mitte April wieder laufen - ungeachtet des Strahlenrisikos. Das verkündete Nissan-Chef Carlos Ghosn bei einem Besuch des Werks, das bei dem Erdbeben beschädigt worden war. Und er wies das Gerücht zurück, Nissan wolle sich komplett aus Fukushima zurückziehen. Abgesehen von Iwaki hat Nissan seine Produktion wieder aufgenommen - zumindest solange der Vorrat an Teilen reicht. Bislang erwartet Nissan noch keine Auswirkungen auf den Absatz in Europa, der zu 80 Prozent aus in Europa produzierten Fahrzeugen besteht. Noch befänden sich ausreichend Fahrzeuge in den Lagern, um die Nachfrage in den kommenden sechs Wochen zu befriedigen.

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