Die deutschen Fuhrparks haben im vergangenen Jahr so viele Neuwagen zugelassen wie noch nie. Nach Berechnungen des Branchenbeobachters Dataforce wuchs der relevante Flottenmarkt um 9,9 Prozent auf 786.723 Fahrzeuge. Gegenüber dem bisherigen Bestwert aus 2011 wuchs das Segment damit um mehr als 67.000 Einheiten. Allein im Dezember 2015 wurde ein Plus von 10,4 Prozent auf 69.939 Autos registriert.
Dataforce erwartet, dass das Flottenvolumen auch in den nächsten Jahren auf diesem Niveau bleiben werde. Der Grund: "Über die letzten Jahre hat die stetige Zunahme des Pkw-Bestands in Firmen den Ersatzbedarf hochgeschraubt."
Das prozentual größte Wachstum in einem der Teilmärkte gab es 2015 bei den Händlerzulassungen. 671.608 Einheiten bedeuteten einen Zuwachs von 10,5 Prozent. Die Autohersteller erhöhten ihre Eigenzulassungen um 4,5 Prozent auf 310.758 Pkw, und die Autovermieter holten 338.885 neu in ihre Flotten. Das waren 6,8 Prozent mehr als im Jahr davor.
Größtes Marktsegment
Die sogenannten Sondereinflüsse – alle gewerbliche Kanäle ohne Flottenzulassungen – übertrafen im abgelaufenen Jahr erstmals das Volumen von 1,3 Millionen Neuwagen, wie Dataforce weiter berichtete. Sie stellten damit zum vierten Mal in Folge das größte Marktsegment. Gegenüber 2014 entsprach dies einer Steigerung um 8,1 Prozent.
Positiv entwickelte sich zuletzt das Geschäft mit Endverbrauchern. Nach einem kräftigen Plus im November legten die privaten Neuzulassungen auch im Dezember zu: um 3,3 Prozent auf 79.412 Fahrzeuge. Damit konnte der Markt den Rückstand auf 2014 fast komplett egalisieren (minus 0,1 Prozent). Nichtsdestotrotz war 2015 mit 1.098.068 Neuzulassungen das schwächste Privatmarktjahr seit 2001. "Der Hauptgrund für diese Entwicklung war die stärkere Ausrichtung privater Autokäufer auf junge Gebrauchte", so Dataforce.
Angesichts der starken gewerblichen Neuzulassungen übertraf der Pkw-Gesamtmarkt im vergangenen Jahr erstmals seit 2009 wieder die Marke von 3,2 Millionen Neuzulassungen (plus 5,6 Prozent). (rp)