"Ich kann jetzt ruhiger schlafen"
Jirka Lindner, Franchise-Partner von Hallo Pizza in Wuppertal, hat seinen fünf Smart Fortwo Ecodrive III spendiert. Die Fahrzeuge seines Pizza-Lieferdienstes spulen jährlich bis zu 40.000 Kilometer herunter – bei einem Aktionsradius von fünf Kilometern.
Af: Herr Lindner, wieso haben Sie sich für Ecodrive III von FES entschieden?
Lindner: In erster Linie, um die Unfallzahlen im Fuhrpark signifikant zu senken. Weitere Vorteile sind weniger Kraftstoffverbrauch, weniger Verschleiß und eine Umerziehung der Mitarbeiter. Denn die fünf mit Ecodrive III auf 3.200 Umdrehungen und echte 63 km/h gedrosselten Smart Fortwo nehmen gezielt den Fahrspaß, was ich als Unternehmer natürlich gut finde.
Af: Und wie haben Ihre Fahrer reagiert?
Lindner: Die Reaktion fiel durchweg positiv aus, eine negative Stimmung konnte ich nicht beobachten.
Af: Wie lautet Ihr persönliches Fazit?
Lindner: Ich habe durchweg positive Erfahrungen mit Ecodrive III gemacht. Zumal ich in Anbetracht sinkender Unfallzahlen ruhiger schlafen kann. Zudem besitzen unsere gebrandeten Fahrzeuge natürlich einen Imagefaktor, schließlich ist unsere Werbung immer präsent.
Af: Herr Lindner, vielen Dank für das Gespräch!
Interview: P. Neumann
Wüster Fahrstil, ade!
Runter mit dem Spritverbrauch, rauf mit der Sicherheit: Das flexibel programmierbare Steuer- und Kontrollgerät Ecodrive III der Paderborner FES GmbH soll die Fuhrparkkosten deutlich minimieren und die Fahrer erziehen.
Freudig dreht das Diesel-Aggregat des VW Golf Variant hoch, knackt die 3.000er-Marke und dann ist erstmal Sendepause. Auch der beherzte Tritt aufs Gaspedal ändert daran nichts. Der Grund: Im Testwagen steckt Ecodrive III der Fahrzeug Elektronik Service GmbH (FES).
Der variable Helfer sagt dem wüsten Fahrstil den Kampf an. In Pkw, Transportern und Lkw von Expressdiensten & Co. soll er nicht nur Drehzahlen und Geschwindigkeiten drosseln, sondern auch Spritverbrauch (bis Minus 20 Prozent), Verschleiß und Unfallzahlen. Vor allem Letzteres stand für Jirka Lindner, Franchise-Partner von Hallo Pizza in Wuppertal, oben auf der Agenda (siehe Interview).
Eine Innovation für Fuhrparks, so FES-Inhaber Thomas Naumann, die bei wüsten Fahrern eingreife sowie zum vernünftigen Fahren animiere, solide Fahrer aber nicht behindere. Der programmierbaren maximalen Drehzahl je Gang und der begrenzten Spitzengeschwindigkeit sei Dank.
Das hat natürlich seinen Preis. Zwar soll, rein auf die Kraftstoffkosten bezogen, die Amortisationszeit bei unter einem Jahr liegen, doch die einmalig pro Fahrzeug fälligen 1.100 Euro (inklusive Montage) müssen die begrenzten Einheiten erstmal wieder reinfahren. Eine Investition in die Zukunft quasi.
Um die Hemmschwelle davor ein wenig zu senken, können Flottenchefs die seit diesem Jahr erhältliche dritte Ecodrive-Generation einen Monat lang testen – für 250 Euro. "Wir haben noch nicht erlebt, dass ein Testgerät wieder ausgebaut werden sollte", führt Thomas Naumann als Beleg für die Qualität seines Steuer- und Kontrollgeräts an. Generell dauere der Einbau samt Probefahrt zwei bis fünf Stunden. Auch bei Autogas- oder Erdgasantrieb sowie Automatikgetriebe könne Ecodrive III zum Einsatz kommen. Selbst bei Anhängerbetrieb lässt sich den Paderbornern zufolge ein Tempolimit festlegen. Immer Voraussetzung: ein elektronisches Gaspedal.
Sollte einmal ein gedrosseltes Fahrzeug die Flotte verlassen, besteht für Fuhrparkleiter die Möglichkeit, Ecodrive III beispielsweise in einen anderen Pkw "umzuziehen". Mitunter gegen "geringe Kosten für den Umbau", so die offizielle Verlautbarung. Praktisch, wenn auch aufpreispflichtig: FES programmiert auf Wunsch für jeden Fahrer einen personenbezogenen Eco-Key. PN
- Ausgabe 11/2008 Seite 65 (228.6 KB, PDF)