HVB-Spar-Konto
Spritsparen will gelernt sein: Beim Eco-Training von Fiat und Driving Concept sagt die HypoVereinsbank Bleifuß, Spritfresser & Co. den Kampf an und sorgt für ein dickes Minus auf dem Verbrauchskonto.
Ein konzentrierter Blick, beide Hände fest am Lenkrad. Es wird grün. Erster Gang, zweiter Gang, dritter Gang und vierter Gang. „Schalten Sie ruhig hoch“, heißt es vom Trainer. Innerorts bei gerade einmal 50 km/h in den fünften Gang wechseln? Ungewohnt.
Spritsparen will gelernt sein und erfordert manchmal auch etwas Überwindung. Unter dem Motto „Sparen beim Fahren“ erklären die Flottenspezialisten von Fiat zusammen mit den Experten von Driving Concept den Mitarbeitern der HypoVereinsbank im Rahmen eines Eco-Trainings, wie sie den Verbrauch und die CO2-Emissionen senken, aber nicht zum schleichenden Sonntagsfahrer werden.
„Wir wollen Sie nicht ärgern“, witzelt Driving-Concept-Geschäftsführer Robert Sürth. „Wir wollen Ihnen zeigen, wie Sie Sprit sparen, aber dennoch zügig unterwegs sind.“ Skepsis. „Ein Liter lässt sich locker einsparen, ohne den Fahrspaß zu beeinträchtigen.“ Noch mehr Skepsis. Darum auf zum Praxistest. In zwei Gruppen mit je zwölf Teilnehmern gehen die „Banker“ an den Start und sind bereit, ihr Verbrauchskonto um einige Liter zu erleichtern. Insbesonders Peter Hof, Leiter Fuhrparkmanagement bei der HVB (2.700 Fahrzeuge), ist gespannt, wie viel er und seine Mitarbeiter einsparen können.
„Ist es Ihnen warm?“, fragt Spar-Coach Michael Eser mit einem leicht ironischen Unterton nach ein paar Kilometern und zeigt auf die voll aufgedrehte Heizung. „Auch Spritfresser wie Klimaanlage oder Sitzheizung sollten nicht unnötig auf Hochtouren laufen.“ Wer diese bedarfsgerecht regelt, spart bereits bis zu einem halben Liter auf 100 Kilometern.
Sparen steht bei der HypoVereinsbank auf der Tagesordnung – auch in Sachen Fuhrpark. So konnte das Bankhaus beispielsweise den Verbrauch seiner insgesamt 330 Poolfahrzeuge, darunter hauptsächlich Spritspar-Modelle wie der Fiat Bravo Eco, von ehemals durchschnittlich 8,5 Litern (2004) auf 4,5 Liter (2008) senken. Auch in Bezug auf die CO2-Emissionen geht die HVB mit gutem Beispiel voran: Emittierte die Poolflotte 2004 im Schnitt noch 180 g/km, waren es laut Peter Cimbal, Leiter des Poolfahrzeugbereichs, 2008 nur noch 115 g/km. „Für uns steht das Finanzielle dabei nicht an erster Stelle“, so Fuhrpark-Chef Peter Hof. „Wir wollen unseren Mitarbeitern bewusst machen, dass es nicht schwer ist, die Umwelt zu schonen.“ Zwar steht für Hof die Ökologie im Vordergrund, er gesteht aber auch, dass die HVB durch die Fahrzeugumstellung und Eco-Trainings mehrere Tausend Euro pro Jahr spart.
Die Ampel schaltet auf Rot. „Langsam an die Linie rollen“, erklärt Coach Michael Eser. „Nutzen Sie die Schubabschaltung des Fahrzeugs. Nur vom Gas gehen und an der Ampel dann den Motor abstellen.“ Gesagt getan und schon wieder Einlagen auf dem Sparkonto gebildet. Generell gilt: zügig beschleunigen, früh hoch- und spät herunterschalten. Dann purzeln die Liter. Ganz oben in der Spar-Hitliste steht eine vorausschauende und gleichmäßige Fahrweise, die unnötige Brems-, Beschleunigungs- und Schaltmanöver vermeidet. Ferner sollte man stets im höchstmöglichen Gang bei niedriger Drehzahl unterwegs sein.
Wer diese Regel beherzigt, kann in Sachen Verbrauch ordentlich sparen – so auch die HVB-Mitarbeiter. Am Ende des Trainings können die Banker stolz auf sich sein. Sie haben ihr Sprit-Konto um einige Liter erleichtert. Robert Sürth hatte recht. Ein Liter ist locker drin – ohne zum Schleicher zu werden.
Im Gegenteil: Wie die Auswertung zeigt, sank der Verbrauch der Fahrzeuge um bis zu 1,9 Liter, die Durchschnittsgeschwindigkeit hingegen stieg um rund fünf Stundenkilometer. Spritsparen macht also auch schneller. SB
- Ausgabe 11/2009 Seite 54 (523.4 KB, PDF)