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Herausgeputzter Asphaltcowboy

15.12.2017 06:00 Uhr

Lifestyle verkauft sich. Wenn der noch mit einem robusten Pick-up kombiniert wird, der auch fahrtechnisch wenige Grenzen kennt, dann stimmt der Mix. So rüstet sich der Fullback als Cross-Modell auf.

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_ In Alba setzt man auf Süße, in Turin auf Härte. Die beiden norditalienischen Global Player Ferrero und Fiat Chrysler bringen fast zeitgleich eine leicht veränderte Mixtur für ihre Erfolgsprodukte Nutella respektive Fullback auf den Markt. Die Fans der Nuss- Nougat-Creme aus Alba gaben sich ob der neuen Rezeptur in den sozialen Netzwerken skeptisch und auch so mancher Pick-up-Fan wird sich fragen, warum der Bruder des Mitsubishi L200 (siehe Autoflotte 3/2017, S. 61) eine Version namens Cross erhalten muss.

Die Antwort ist relativ kurz: Edel verkauft sich. Der Pick-up-Markt bedient weltweit vor allem die Arbeitstiere außerhalb von Europa. Wer hierzulande zum Raubein greift, will auffallen und Hindernisse überwinden.

Lifestyle statt Komfort

Hier knüpft der Fullback Cross an. Die italienische Version des Mitsubishi L200 bringt eine etwas gefühllose Lenkung mit, was gern zum Verreißen des Volants verleitet - hier spürt man indes, wie wenig Seitenhalt die ansonsten guten Sitze bieten. Wenn das Navi leitet, ist öfter mal ein zweiter genauerer Blick gefragt. Geschmacksache bleibt der Sport-Bar auf der Ladefläche. Der Bügel ist geeignet für Kanu- oder Kajak-Transporte, ansonsten ist er eher ein optisches Alleinstellungsmerkmal. Vom Mitsubishi stammt die überzeugende Kombination aus permanent nutzbarem Allradantrieb und Geländeuntersetzung samt Differentialsperre.

Robuster Kraxler

Die in Deutschland obligatorische Fünfgang-Automatik ist zwar für die City-Cowboys ein Segen, dennoch lassen sich die 181 PS im klassischen Fullback mit dem Handschalter besser dosieren, ohne dass ständig zu hochtourig und damit laut geschaltet wird. Im Gelände wiederum zeigt sich der Fullback agil wie sein japanischer Zwilling. Fiat will mit dem neuen Top-Modell das Konfigurieren überflüssig machen, da der Cross im Grunde die komplette Bandbreite an Optionen abdeckt und so zum Lifestyle-Produkt wird. Bereits ab Werk sind Bi-Xenon-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Geschwindigkeitsregelanlage, Ledersitze, Lederlenkrad, Sitzheizung und das sieben Zoll große Infotainmentsystem an Bord. Als Helfer agieren in der fünfsitzigen Doppelkabine unter anderem Anhängerstabilisierung, Spurhalteassistent sowie die Berg-Anfahrhilfe. Der 2,4-Liter-Turbodiesel sorgt für 430 Newtonmeter, die sich beim Ziehen von maximal 3,1 Tonnen Anhängelast austoben können.

Konkurrenz wächst

Und so reiht sich der Edel-Italiener in die Phalanx der aktuellen Pick-ups in Deutschland ein, die vor allem auf Doppelkabine, große Motoren und viele Stylingelemente setzen, zumal das Feld um die Nissan-Navara-Brüder Renault Alaskan und Mercedes-Benz X-Klasse wächst.

Im Vergleich dazu bietet der Fullback Cross zwar eine etwas raubeinige Art der Federung und ein Interieur, das sich zum Großteil in Plastik kleidet, aber dafür nimmt sich der Preis (ab 37.300 Euro) recht moderat. Damit liegt er auf Höhe des aktuellen Segment-Königs Ford Ranger. Die Kölner rufen für ihr Top-Modell Wildtrak mit 200 PS und Sechsgangschaltung 37.225 Euro auf.

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