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Greybee/Belmoto: Tausche Auto gegen ...

01.02.2021 06:00 Uhr
Einige Mitarbeiter werden auch künftig im Firmenwagen sitzen bleiben, andere wollen wechseln. Beide Pole werden auch andere Firmen kennen. Beim Frankfurter Unternehmen Greybee fand man nun eine Lösung.
© Foto: Poba/Getty Images/iStockphoto

Das Frankfurter Unternehmen Greybee hat zusammen mit Belmoto die Car-Policy um ein Mobilitätsbudget ergänzt. Sehr schnell zeigte sich eine große Nachfrage nach der Alternative.

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Wenn man als Consultingunternehmen Kunden berät, ist es hilfreich, selbst Erfahrungen gesammelt zu haben, also stets offen für neue Wege zu sein. Das Projektmanagement- und Consulting-Unternehmen Greybee mit Hauptsitz in Frankfurt führte mitten in der Corona-Krise eine erweiterte Mobilitätsstrategie ein - ein Schritt, der vielerorts angedacht, jedoch nur zögerlich umgesetzt wird. Eine Erfahrung also, die man gut teilen kann. Das erklärte Ziel heißt, mehr Flexibilität und nachhaltige Mobilitätsoptionen für die Mitarbeiter des Unternehmens zu bieten.

Nun agieren Beratungsunternehmen von sich aus agil, kommunikativ und innovationsgetrieben. Das bedeutet oft auch für den jeweiligen Fuhrparkleiter, dass er flexible Mobilität zur Verfügung stellen muss, wie das Beispiel der Beratungssparte von Thyssenkrupp in der letzten Autoflotte (Ausgabe 12, Seite 24) zeigt. Dort in Essen wie hier in Frankfurt heißt eine Lösung auf die geforderte Flexibilität: das Mobilitätsbudget. Dessen Stärke, nämlich die individuelle Ausgestaltung für den jeweiligen Mitarbeiter, ist oft auch dessen Schwäche in der Implementierung. So ist immer noch jeder Fuhrpark, der ein solches Budget umsetzt, im Grunde ein Einzelfall.

Bei Greybee geht es um die Mobilität von 45 Mitarbeitern, die Geschäftsführer Jürgen Scharf wie folgt beschreibt:"Unsere Projektmanager arbeiten in der Regel in eingespielten Teams, was eher unüblich in unserer Branche ist. Als Experten für die Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben stärken wir unseren Kunden den Rücken, damit sie glänzen und ihr Business vorantreiben können." Unter Corona-Bedingungen ging dies natürlich nur mit Kompromissen. So entschloss man sich, die eigene Dienstwagen-Policy gründlich zu überarbeiten."Wir hatten uns schon weit vor dieser Pandemie Gedanken gemacht, wie wir unseren Mitarbeitern flexiblere Mobilität anbieten, sie sogar in Richtung E-Auto beziehungsweise Fahrrad bewegen können", berichtet der zweite Geschäftsführer Christian Maurer und ergänzt: "Wir haben eine Flotte, die nicht mehr zeitgemäß ist und wir werden das Thema Nachhaltigkeit in der Mobilität für unser Haus konsequent umsetzen. Es gibt eine Menge Mitarbeiter, die sehr dicht an unserem Hauptstandort wohnen. Wir wollten mehr Flexibilität in deren Mobilität ermöglichen."

Freiwillig und selbstmotiviert

Als Treiber erweisen sich hier in erster Linie die jungen Kollegen, die bereits nach einer Bahn-Card anfragten. Aber das wäre aus Sicht der beiden Geschäftsführer zu kurz gesprungen:"Wir wollen unseren Kollegen einfach neue, moderne und vielseitige Möglichkeiten bieten", betont Scharf. Also suchte man das Gespräch mit dem bisherigen Flottenlieferanten, der aber keine Idee für ein modernes Mobilitätskonzept bieten konnte. Fündig wurde man über Umwege bei Belmoto. "Ein Bekannter arbeitet bei einem Unternehmen, das dieses Thema auch auf dem Tisch hatte. Allerdings waren sie schon einen Schritt weiter. Belmoto wurde uns wärmstens empfohlen", beschreibt Maurer die Partnerwahl.

Als Projektverantwortlicher seitens der Norddeutschen agierte Michael Müller, der in seiner früheren Funktion als Head of Mobility & Facilities bei Daiichi Sankyo Europe zu den Pionieren in der Umsetzung von Mobilitätsbudgets zählt. So entwickelte man zusammen eine neue, umfangreiche Dienstwagen-Policy, in der vier Wahl-Möglichkeiten verankert sind, wie Scharf erklärt. Zum einen ist der klassische Dienstwagen erhalten geblieben. "Wir wissen, dass wir Veränderungen nur erzielen, wenn Menschen freiwillig und selbstmotiviert mitmachen. Einige unserer Mitarbeiter hängen an ihrem Wagen oder wohnen ländlich, sodass ein Verzicht, auch nur teilweise, nicht möglich ist." Es gibt allerdings auch in Frankfurt den Gegenpol, wie Maurer ergänzt: "Heutzutage stellt der Firmenwagen weniger einen Benefit dar als vielmehr eine finanzielle Belastung". Deshalb wurden drei weitere Wahlmöglichkeiten geschaffen, die auf dem Mobilitätsbudget fußen. So können sich die Greybee-Mitarbeiter nun auch für einen kleineren Dienstwagen oder ein Auto-Abo entscheiden und die gesparte Summe des vorab definierten Budgets landet als Guthaben auf ihrer Mobility Card. Als vierte Option geht das gesamte Budget auf die Mobilitätskarte zur freien Verfügung des Mitarbeiters.

Bonus als Budget auf die Karte

Damit dies gleich zu Beginn in Schwung kommt, werden die Mitarbeiter zum Wechsel animiert. Michael Müller kennt die Mechanismen dahinter:"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, wenn man gleich etwas an die Hand bekommt. Deswegen versuchen wir in jeder neuen Mobilitätsrichtlinie eine Möglichkeit zu finden, wie das sinnvoll gehen kann."

Bei Greybee heißt dieser Benefit Schadenfreiheitsbonus. Diesen erhält jeder Mitarbeiter bei Unfallfreiheit am Jahresende - und zwar als Guthaben auf die Mobility Card. Gepaart mit der Verwendung als alleinige Tankkarte kommen selbst Mitarbeiter in den Genuss der flexibel einsetzbaren Karte, die sich noch nicht für eine der neuen Optionen entschieden haben, so die Strategie, die laut Müller auf folgenden allgemeinen Trend einzahlen soll: "Es geht oft nicht mehr um den Besitz, sondern um die Verfügbarkeit und die Nutzung ganz nach Bedarf."

Dass dieses Nutzungsversprechen speziell für E-Fahrzeuge immer noch herausfordernd sein kann, wissen auch die Experten von Belmoto. Zwar bezuschusst die neue Car Policy Stromer mit einem jährlichen Bonus, allerdings komme E-Mobilität aktuell noch nicht für jeden Mitarbeiter in Frage. Auch gestalten sich die Gespräche mit den Büro-Eigentümern über die Installation von hauseigener Ladeinfrastruktur als schwierig, berichtet Scharf. Sein Kompagnon ist hier etwas optimistischer. "Ich denke schon, dass wir hier eine günstige Einigung erzielen werden."

Wie schnell der Funke einer neuen Idee auf die Mitarbeiter überspringen kann, zeigt das Resümee nach kurzer Zeit. Zwei Wochen nach dem operativen Start hat sich mehr als jeder vierte Dienstwagenberechtigte gegen den eigenen Wagen und für ein 100-prozentiges Mobilitätsbudget auf der eigenen Mobility Card entschieden. "Das ist sensationell und sehr viel für den ersten Aufschlag", blickt Müller zufrieden auf das Projekt in Frankfurt.

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