Für deutsche Fuhrparks bleibt der Dieselmotor trotz Abgasskandal alternativlos. Laut dem CVO Fuhrpark-Barometer 2016 dürfte der Anteil der Dieselfahrzeuge in den hiesigen Flotten mittelfristig sogar zulegen – von heute 79 Prozent auf 81 Prozent in fünf Jahren. Insbesondere kleinere Unternehmen halten dem Selbstzünder die Treue. Sie erwarten einen kräftigen Anstieg von sechs Prozentpunkten auf dann 81 Prozent.
Dass der Diesel weiterhin so beliebt ist, liegt an den aktuell niedrigen Preisen an der Zapfsäule. Dies dürfte sich erst ändern, wenn die Steuerbegünstigung des Kraftstoffs wegfallen sollte und strengere Abgasvorschriften eingeführt werden. Gleichzeitig müssen die Batteriepreise für E-Fahrzeuge deutlich sinken.
Die Attraktivität des Selbstzünders wird auch im europäischen Vergleich sichtbar. Der Studie zufolge gehen nur belgische und französische Unternehmen davon aus, dass der Anteil an Firmenwagen mit Dieselantrieb in den nächsten fünf Jahren signifikant abnehmen wird. Für die große Branchenuntersuchung wurden fast 3.000 Fuhrparkmanager im In- und Ausland befragt.
Dass ein Umdenken bei den deutschen Flottenmanagern noch einige Zeit dauern wird, zeigt sich auch bei der Frage nach alternativen Antriebsformen. Zwar hat das Entwicklungspotenzial neuer Energien und Technologien im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, die Deutschen äußern sich aber etwas zurückhaltender als ihre europäischen Kollegen. 53 Prozent planen in den nächsten drei Jahren, mindestens eine neue Technologie einzuführen. Europaweit sind es 55 Prozent.
Aktuell haben 34 Prozent der befragten Fuhrparks aus Deutschland mindestens ein Fahrzeug mit Elektro-, Hybrid- oder Gasantrieb im Bestand. Vor allem große und sehr große Unternehmen sind die Vorreiter. Perspektivisch stehen hierzulande batterieelektrische Fahrzeuge ganz oben auf der Einkaufsliste (42 Prozent), gefolgt von Hybridfahrzeugen mit (32 Prozent) und ohne Steckeranschluss (31 Prozent). Erstaunlich ist das große Interesse an der Brennstoffzelle: Im europäischen Vergleich erwartet ein höherer Anteil deutscher Unternehmen (20 Prozent) den stärkeren Einsatz dieser neuen Technologie. (rp)