Der Flottenmarkt steuert auf einen neuen Höchstwert zu. Im Mai stieg die Zahl der Neuzulassungen in diesem Segment nominal um 12,4 Prozent auf 67.587. Nach Bereinigung um Arbeitstage lag die Wachstumsrate immer noch bei beachtlichen 7,8 Prozent, wie Dataforce am Dienstag in Frankfurt mitteilte. In den ersten fünf Monaten brachten die Fuhrparkleiter bereits 9,1 Prozent mehr Pkw auf die Straße als im bisherigen Rekordjahr 2015. Für 2016 erwartet Dataforce erstmals mehr als 800.000 Flottenneuzulassungen.
Die übrigen gewerblichen Neuzulassungen auf Sondereinflüsse stiegen im Mai um 10,7 Prozent auf insgesamt 111.947 Einheiten. Besonders die Autovermieter waren kauffreudig mit 32.755 Neuwagen und einem Zuwachs von 17,8 Prozent. Die Autohändler erhöhten ihre Eigenzulassungen um zwölf Prozent auf 53.024 Fahrzeuge. Dagegen schränkte der Fahrzeugbau seine Zulassungsaktivitäten ein (26.168 Autos, plus 0,8 Prozent).
Überraschend deutlich fiel im Mai auch das Wachtsum im Privatmarkt aus. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Neuzulassungen der Endkunden um fast 13 Prozent auf 107.397 Pkw. Nachdem der Privatmarkt-Anteil zuletzt bei etwa einem Drittel gelegen hatte, kletterte er im Mai auf 37,4 Prozent. Über alle Marktsegmente hinweg legte der deutsche Automarkt um 11,7 Prozent auf 286.931 Fahrzeuge zu.
Sondereffekte verzerren
Dataforce wies darauf hin, dass das kräftige Wachstum von zahlreichen Sondereffekten beeinflusst worden sei. Nicht nur sei über den Durchschnitt aller Bundesländer im Mai an 1,3 Tagen mehr gearbeitet worden als im Vorjahr. Die Pkw-Nachfrage profitiere auch von der weiterhin guten Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage, niedrigen Zinsen, günstigen Kraftstoffen sowie hohen Rabatten.
Zudem gaben die Branchenbeobachter zu bedenken, dass die Neuzulassungszahlen im Mai 2015 wegen des Lokführerstreiks und der dadurch verzögerten Auslieferungen ungewöhnlich niedrig gewesen seien. Somit sei ein Vergleich der Einzelmonate wenig aussagekräftig. "Hochgerechnet auf das Gesamtjahr lagen die Neuzulassungen im Mai insgesamt genau auf dem Niveau von 2015. Nach dieser Rechnung lag der Flottenmarkt zwei Prozent und der Privatmarkt vier Prozent über dem Niveau von 2015. Die auf das Gesamtjahr hochgerechneten Sondereinflüsse fielen leicht unter das Vorjahresniveau." (rp)