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Fiat E-Scudo im Autoflotte-Test: Brauchbarer E-Antrieb, ordentliches Handling, gute Abstimmung

05.10.2022 12:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
© Foto: Fiat

Vor sechs Jahren verschwand der Fiat Scudo von der Bildfläche. Jetzt ist der Kleintransporter wieder da - nebst dem Diesel auch vollelektrisch - Stellantis sei Dank.

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Zugegeben, in dieses Modell musste Fiat wohl kaum Entwicklungsarbeit investieren. Wahrscheinlich geht der Wert sogar gegen null. Denn das Auto, welches als der neue Fiat Scudo großspurig präsentiert wurde, existiert schon eine Weile. Und zwar unter den Namen Citroën Jumpy, Peugeot Expert, Opel Vivaro und sogar Toyota Proace. Herzlich willkommen in der wundersamen Welt von Stellantis, in welcher ein Auto für vier Marken entwickelt wird und sich Toyota auch noch "einschmuggelt". Komisch? Auf den ersten Blick, ja. Aber es ist anders betrachtet die clevere und maximale Nutzung von Ressourcen.

So oder so - der Scudo ist wieder da und wahlweise als Diesel und neuerdings auch vollelektrisch zu erwerben. Auf die CNG-Version will muss man bei Fiat ab sofort verzichten - denn Spielraum gibt es in der Stellantis-Welt nur sehr begrenzt.


Fiat Scudo (2022)

Fiat Scudo (2022) Bildergalerie

Der neue Scudo basiert auf der EMP2-Plattform, auf der auch einige andere Modelle des in den Niederlanden ansässigen Konzerns aufsitzen. Für die Dieselversionen stehen zwei Aggregate mit 1,5 und 2,0 Liter Hubraum zur Verfügung, der Stromer-Scudo wird von dem omnipräsenten 136 PS starken Motor aus dem Hause Siemens angetrieben. Verfügbar sind - wie bei allen anderen auch - zwei Batterien mit 50 und 75 kWh Kapazität. Die Reichweite mit dem größten Akku soll laut Fiat bei bis zu 330 Kilometern liegen.

Ab auf die Straße mit dem E-Scudo: Nach dem Anlassen via Start-Knopf wählt man einen der drei Fahrmodi (Eco, Normal, Power) aus. Vor dem Fahrer erscheint ein Ausklapp-Head-up-Display, welches während der Fahrt die wichtigsten Infos anzeigt. Neben der Geschwindigkeit hat man so auch Informationen wie den Status des Tempomaten oder die erlaubte Höchstgeschwindigkeit direkt vor Augen - ein durchaus nützliches Feature.


Fiat Doblò (2022)

Fiat Doblò (2022) Bildergalerie

Rekuperation im Fiat E-Scudo

Selbstverständlich kann Mann oder Frau hinter dem Lenkrad während der Fahrt zwischen dem normalen Drive-Modus und dem B-Mode wählen, welcher eine erhöhte Energierückgewinnung beim Loslassen des Fahrpedals bietet. Die Verzögerung dürfte noch etwas stärker sein, oft ist man gezwungen, zusätzlich noch das Bremspedal zu drücken. Eine zweite Stufe der Rekuperation gibt es nämllich nicht.

Die Fahrt mit dem E-Scudo verläuft leise, vom Motor kommt lediglich ein Surren. Schade ist, dass zwischen Kabinenrücken und Laderaum eine Blechwand ohne Bezug zu finden ist. Das sieht nicht schön aus und führt dazu, dass sich viele Wummergeräusche direkt ins Cockpit übertragen.

Fiat E-Scudo L1 50 kWh

  • Preis ab: 37.900 EuroE-Motor mit 100 kW/136 PS 260 Nm | 130 km/h | 10,8 s
  • Batterie: 50 kWh/75 kWh Reichweite (WLTP): 223/338 km
  • Laden: 11 kW (AC) | 100 kW (DC)
  • L1: 4.609 | L2: 4.959 | L3: 5.309 mm
  • B: 1.920  Höhe: 1.881 bis 1.935 mm Radstände: 2.925 (L1) | 3.275 mm
  • Ladevolumen: L1: 4,6 - 5,1L2: 5,3 - 5,8 | L3: 6,1 - 6,6 Kubikmeter
  • Nutzlast: maximal 1.187 kg
  • Garantie: 4 Jahre/100.000 km
  • Alle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer

Fiat Scudo: Gut zu fahren, schlecht zu laden

Nach unserer Testfahrt bleiben folgende Eindrücke des E-Scudo hängen: brauchbarer E-Antrieb, ordentliches Handling und eine gute Abstimmung, insbesondere für den Stadtverkehr. Das Cockpit ist intuitiv, wenn man mal vom Tempomaten-Schalter absieht, welcher unsichtbar und damit als Anfänger schwer zu bedienen hinter dem Lenkrad verschwindet.

Nach gewisser Zeit will auch der E-Scudo wieder mit frischem Strom versorgt werden. Das gelingt wahlweise über den AC-Lader (11 kW) oder die DC-Schnellladung mit bis zu 100 kW. Ärgerlich ist ein ums andere Mal die Platzierung des Laders vorne links, welcher damit auf der Verkehrsseite liegt. Bedeutet: Lädt man in einer parallel zur Fahrbahn verlaufenden Parkbucht, muss man sich zum Anstecken auf die Straße begeben und das Kabel diagonal über oder unter dem Auto zur Station legen oder direkt falsch herum parken. Diese Kritik gilt freilich Stellantis, dafür können die Italiener ausnahmsweise mal nichts. Das ist das Leid des Spätgeborenen.

Den E-Scudo gibt es als L1, L2 und L3. Als nobler Personentransporter hört er (wieder) auf den namen Ulysse, E-Ulysse natürlich. Denn ihn gibt es nur noch rein elektrisch.

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